Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Uhland
Uhland,Ludwig, Schriftsteller und Germanist, * Tübingen 26. 4. 1787, ✝ ebd. 13. 11. 1862; ab 1814 Rechtsanwalt in Stuttgart; 1819-26 sowie 1833-38 liberaler Abgeordneter im württemberg. Landtag; 1830-33 Prof. für Literatur in Tübingen. 1848/49 gehörte er, großdt. und liberal gesinnt, der Frankfurter Nationalversammlung an. U. gilt als bedeutendster Vertreter des Schwäb. Dichterbundes. Seine überaus erfolgreichen »Gedichte« (1815) verbinden klass. Formstrenge mit volkstüml. Schlichtheit (u. a. »Die Kapelle«, »Der Wirtin Töchterlein«), viele wurden von J. Brahms, F. Liszt, F. Schubert und R. Schumann vertont. Neben Liebes- und Naturlyrik finden sich auch zahlr. patriot. Gedichte (»An das Vaterland«, »Der gute Kamerad«). Seine Geschichts- und Sagenstoffe in den Balladen und Romanzen korrespondieren mit seiner wiss. Tätigkeit (»Sagenforschungen«, 1836) und sind Ausdruck seiner poet. Auseinandersetzung mit aktuellen polit. Problemen. U. schrieb die Monographie »Walther von der Vogelweide, ein altdt. Dichter« (1822) und gab die Sammlung »Alte hoch- und niederdt. Volkslieder« (2 Bde., 1844/45) heraus.
Literatur:
H. Bausinger. L. U. Dichter - Politiker - Gelehrter, hg. v. Tübingen 1988.
La Roi-Frey, Karin de: U. von A bis Z. Leinfelden-Echterdingen 1998.
L. U. 1787-1862, bearb. v. W. Scheffler u. A. Bergold, Ausst.-Kat. Schiller-Nationalmuseum Marbach u. a. Marbach 21998.
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