Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
türkische Musik.
tụ̈rkische Musik.Die höf. Kunstmusik der Osmanen gründet auf der im 14. Jh. übermittelten pers. Hofmusik. Ihr v. a. »kompositor.« Stil mit Melodiemodellen (Maqam) in kleinstufigen Gebrauchsleitern und metr. »Takt«-Gruppen wurde in Konstantinopel weiterentwickelt und führte bis zum 19. Jh. zu immer komplexeren Formen. Mehrteilige »Konzerte« mit Gesangssätzen und diese umrahmenden Instrumentalstücken wurden in kammermusikal. Besetzung auf Laute (Ud), Hackbrett (Santur), Zither (Kanun), Langhalslaute (Saz), Streichinstrumenten (Rabab, Kemantsche) und Rohrflöte (Naj) gespielt, begleitet von Pauken u. a. Rhythmusinstrumenten und geleitet vom »Obersänger«. - Die nat. Militärmusik wurde unter den Osmanen in bis zu 300 Mann starker Besetzung gespielt und als Janitscharenmusik in Europa nachgeahmt. Wesentlich zur reichen türk. Musikkultur trugen auch (bis 1925) die Derwischorden bei. - In der sehr vielfältigen ländl. Musik herrschen diaton. (z. B. pentaton.) Melodien vor. Neben fest metrisierten Volksliedern zeigen metrisch freie »lange Lieder« zentralasiat. Verwandtschaft, ebenso das Spiel auf großer Trommel und Oboe, womit Volkstänze begleitet werden.
Literatur:
Reinhard, K.u. Reinhard, U.: Musik der Türkei, 2 Bde. Wilhelmshaven 1984.
Akdemir, H.: Die neue t. M. Berlin 1991.
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