Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
thailändische Kunst.
thailändische Kunst.Die von Indien ausgehende Einführung des Hinajana-Buddhismus im 3. Jh. n. Chr. führte zu einer wachsenden Gemeinsamkeit im Kunstschaffen der in Mittel- und S-Thailand lebenden Völker (Mon, Khmer, Malaien und Birmanen). Die nach N-Thailand einwandernden Taistämme verschmolzen die vorgefundenen fremden Stilelemente mit eigenen künstler. Vorstellungen zu einem in den verschiedenen Schulen der Reiche ausgeprägten Kunststil. In der sog. Dvaravatikunst der den Khmer verwandten Mon entstanden unter dem Einfluss einer erneuten Indisierung im 6./7. Jh. riesige Statuen des meditierenden oder lehrenden Buddha aus Stein oder Bronze, oft in charakterist. europ. Sitzhaltung. Die Ziegelbauten der Mon sind durch reichen Dekor in Stuck oder Terrakotta gekennzeichnet. Im 11. bis 13. Jh. wurde Lop Buri zum Zentrum einer auf der Khmerkultur fußenden Kunstschule, die wesentl. Anteil am Entstehen der späteren Ayutthayakunst hatte. Durch den Einfluss Ceylons gelangte im Reich von Sukhothai die t. K. im 13./14. Jh. zu ihrem Höhepunkt. Ihr Hauptwerk ist der Typus des schwerelos schreitenden verinnerlichten Buddha. Das nordthailänd. Reich von Lan Na prägte im 13. Jh. den als Herrscher charakterisierten Buddha vom sog. Löwentyp (Lan-Na-I-Stil) und gelangte später zu einer Verschmelzung mit der Sukhothaikunst. Die Kunst des Reiches von Ayutthaya (Mitte 14.-18. Jh.) besaß weniger Originalität. Durch Adaption des künstler. Erbes früherer Perioden wurde der prunkvoll-majestät. Typ des Buddha im Herrscherschmuck entwickelt. Auch der Baudekor der chines. beeinflussten Tempel der Ayutthaya- sowie der Bangkokperiode (19. Jh.) ist überladen. Kennzeichnend für das zeitgenöss. Kunsthandwerk sind Lackarbeiten, Perlmuttintarsien, Keramik mit Prägedekor und Seidenweberei.
▣ Literatur:
Dittmar, J.: T. u. Burma. Tempelanlagen u. Königsstädte zw. Mekong u. Ind. Ozean. Köln 81996.
thailändische Kunst.Die von Indien ausgehende Einführung des Hinajana-Buddhismus im 3. Jh. n. Chr. führte zu einer wachsenden Gemeinsamkeit im Kunstschaffen der in Mittel- und S-Thailand lebenden Völker (Mon, Khmer, Malaien und Birmanen). Die nach N-Thailand einwandernden Taistämme verschmolzen die vorgefundenen fremden Stilelemente mit eigenen künstler. Vorstellungen zu einem in den verschiedenen Schulen der Reiche ausgeprägten Kunststil. In der sog. Dvaravatikunst der den Khmer verwandten Mon entstanden unter dem Einfluss einer erneuten Indisierung im 6./7. Jh. riesige Statuen des meditierenden oder lehrenden Buddha aus Stein oder Bronze, oft in charakterist. europ. Sitzhaltung. Die Ziegelbauten der Mon sind durch reichen Dekor in Stuck oder Terrakotta gekennzeichnet. Im 11. bis 13. Jh. wurde Lop Buri zum Zentrum einer auf der Khmerkultur fußenden Kunstschule, die wesentl. Anteil am Entstehen der späteren Ayutthayakunst hatte. Durch den Einfluss Ceylons gelangte im Reich von Sukhothai die t. K. im 13./14. Jh. zu ihrem Höhepunkt. Ihr Hauptwerk ist der Typus des schwerelos schreitenden verinnerlichten Buddha. Das nordthailänd. Reich von Lan Na prägte im 13. Jh. den als Herrscher charakterisierten Buddha vom sog. Löwentyp (Lan-Na-I-Stil) und gelangte später zu einer Verschmelzung mit der Sukhothaikunst. Die Kunst des Reiches von Ayutthaya (Mitte 14.-18. Jh.) besaß weniger Originalität. Durch Adaption des künstler. Erbes früherer Perioden wurde der prunkvoll-majestät. Typ des Buddha im Herrscherschmuck entwickelt. Auch der Baudekor der chines. beeinflussten Tempel der Ayutthaya- sowie der Bangkokperiode (19. Jh.) ist überladen. Kennzeichnend für das zeitgenöss. Kunsthandwerk sind Lackarbeiten, Perlmuttintarsien, Keramik mit Prägedekor und Seidenweberei.
▣ Literatur:
Dittmar, J.: T. u. Burma. Tempelanlagen u. Königsstädte zw. Mekong u. Ind. Ozean. Köln 81996.