Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Tür
Tür, Eingang eines Gebäudes oder Raumes, verschließbare Öffnung zur Verbindung bzw. zum Abschluss von Räumen als Innen-T., zum Verschluss eines Hauses als Außen-T.; nach der Anzahl der Flügel bezeichnet als ein-, zwei- oder dreiflügelige T., nach der Bauart als Rahmen-, Füllungs- oder Ganzblatt-T., nach der Bewegungsart als Dreh-, Schiebe- oder Roll-T., nach dem Werkstoff als Holz-, Stahl-, Leichtmetall- oder Glas-T., nach der Öffnungsart als Rechts- oder Linkstür. Der T.-Anschlag soll die T. abdichten, indem gegen diesen T.-Zargen sowie Futter- und Blendrahmen eingesetzt werden. Schiebe-T. haben einen Spezialbeschlag, laufen auf Rollen und haben meist eine Führung. Eine Hub-T. wird angehoben und unter die Decke gekippt. Die Falt-T. (Harmonika-T.) besteht aus mehreren durch Scharniere verbundenen Blättern, die in einer Fußbodenschiene geführt werden. Dreh-T. (Windschutz-T.) bestehen aus meist vier um eine senkrechte Achse drehbaren Blättern; Pendel-T. schlagen nach beiden Seiten auf. Die Teleskop-T. hat ineinander verschiebbare Teile (z. B. für Aufzüge). Feuerhemmende T. schließen selbsttätig und sind meist doppelwandige, mit feuerfesten Materialien gefüllte Stahltüren.
Geschichte: Aus Assur und Babylon sind Pfosten-T. bekannt, bei denen sich in einem ausgehöhlten Angelstein der mit einem entsprechend abgerundeten Bronzeschuh versehene T.-Pfosten drehte. In Ägypten gab es ein- oder doppelflügelige T. aus Holz. Schiebe-T. bzw. Schiebewände aus Holz oder Bambus verbreiteten sich in Ostasien (bes. Japan) ab dem 12. Jh. n. Chr. Künstlerisch ausgestattet wurden T., bes. die T.-Gewände, bereits bei den Sumerern; mit figürl. Reliefs versehene T.-Flügel sind erst aus der Zeit der frühchristl. Kunst überliefert.
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Ansicht: Tür