Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Tuwinien
Tuwini|en(Tuwinische Republik, Tuwa), Teilrep. der Russ. Föderation, 170 500 km2, (1997) 310 000 Ew. (64 % Tuwinen, 32 % Russen, je 0,7 % Chakassen und Ukrainer, 0,4 % Tataren), Hptst. ist Kysyl. - T. liegt im äußersten S Ostsibiriens an der Grenze zur Mongolei und umfasst hauptsächlich das von den Gebirgen Südsibiriens umgebene, steppenbedeckte Tuwinische Becken (600-900 m ü. M.); an den N-Hängen der Gebirge Taiga. Viehzucht (Schafe, Rinder, Pferde; im NO Pelztierhaltung), wenig landwirtsch. Anbau (Getreide, Futterpflanzen); Bergbau (Asbest, Kobalt- u. a. Buntmetall-, Eisenerze, Kohle), Verarbeitung land- und forstwirtsch. Produkte. - Seit dem Paläolithikum besiedelt, vom 2. Jh. v. Chr. bis zum 1. Jh. n. Chr. von den ostasiat. Hunnen (Xiongnu) beherrscht; im 8. Jh. von den Uiguren, im 9. Jh. von den Kirgisen und 1207 von Dschingis Khan erobert, blieb bis ins 18. Jh. unter mongol. Herrschaft. Seit 1757 als Urjanchaj unter mandschurisch-chines. Herrschaft, erklärte T. nach der Revolution in China 1912 seine Unabhängigkeit; seit 1914 war es russ. Protektorat, wurde 1921 als Tannu-Tuwa formal unabhängige Volksrep., 1944 autonomes Gebiet innerhalb der RSFSR und 1961-91 Tuwin. Autonome Sozialist. Sowjetrepublik.
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