Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Turnier
Turnier [altfrz.] das,
1) Rittertum: das Reiterkampfspiel des MA. mit streng festgelegtem Zeremoniell. Teilnehmer waren nur adlige Ritter in schwerer Rüstung, das T.-Feld war ein offener, ebener, von Schranken umsäumter Platz mit Tribünen für die vornehmen Zuschauer; meist verteilte eine Dame die Siegespreise. Arten: das T. i. e. S. zwischen zwei Reitergruppen mit stumpfen Speeren; der Buhurt, ein waffenloser Reiterkampf, Schar gegen Schar; die Tjost (Tjoste), ein Einzelkampf mit dem Speer. Im Spät-MA. herrschten die Zweikämpfe der Rennen und Stechen vor, teilweise mit einer Planke (»Pallia«) zw. den Gegnern. Tödl. Unglücksfälle waren nicht selten (König Heinrich II. von Frankreich 1559). Im 16. Jh. verschwand das T. allmählich.
2) Sport: sportl. Wettbewerb, der z. B. durch eine (relativ) große Teilnehmerzahl, besonderen Austragungsmodus und i. d. R. mehrmaliges Eingreifen der Teilnehmer in den Wettbewerb gekennzeichnet ist. - Von einem »Einladungs-T.« spricht man, wenn nur eingeladene Sportler teilnehmen, die weder von ihrem Verein oder Verband gemeldet wurden noch sich (sportlich) zuvor qualifizieren mussten (z. B. im Golf und Tennis).
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