Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Turner
Turner['tə:nə],
1) Frederick Jackson, amerikan. Historiker, * Portage (Wis.) 14. 11. 1861, ✝ Pasadena (Calif.) 14. 3. 1932; lehrte 1889-1910 an der University of Wisconsin, 1910-24 an der Harvard University. 1893 stellte er seine These von der »Bedeutung der Grenze in der amerikan. Geschichte« (Frontier) vor. Dabei wies er v. a. auf einen Zusammenhang hin zw. den mit dem Fortschreiten der Besiedlung nach W verbundenen äußeren Bedingungen einerseits und der Entwicklung spezif. Verhaltensweisen, die dann bes. das nat. Selbstverständnis der USA beeinflussten, sowie der Herausbildung demokrat. Institutionen andererseits. Damit wandte er sich insbesondere gegen die primäre Ableitung der polit. Institutionen der USA aus der europ. Tradition. T.s »Grenz«-Theorie übte großen Einfluss auf die amerikan. Geistesgeschichte aus; er widmete sich später dem Konzept der geschichtsbestimmenden Rolle von Konflikten und Kompromissen zw. den amerikan. Regionen (»Sections«), die er als geograph. bestimmte, aber auch ökonomisch-sozial geprägte Landschaften interpretierte. Er schrieb u. a. »The frontier in American history« (1920) und »The significance of sections in American history« (1932).
2) Joseph Mallord William, engl. Maler, * London 23. 4. 1775, ✝ ebd. 19. 12. 1851; begann als Zeichner von Architektur- und Stadtansichten. Zunächst von J. Cozens und R. Wilson ausgehend, ab 1800 bes. an C. Lorrain, N. Poussin, aber auch an der venezian. und niederländ. Malerei orientiert, schuf er Landschaften und Seestücke, die er durch mytholog. Figuren und dramat. Motive ins Romantische steigerte. Nach den Eindrücken, die er auf Studienreisen, bes. 1819 in Italien, empfangen hatte, löste er sich immer mehr von der Gegenstandswiedergabe, um die Wirkung von Licht, Luft und Farbe zu erfassen. Bes. in seinen späten Aquarellen gelangte er zu visionären Darstellungen, in denen sich die Formen in Fluten von Licht und Farben verlieren (u. a. Die »Fighting Téméraire«, 1838, London, National Gallery; Regen, Dampf und Geschwindigkeit - Die »Great Western Railway«, 1844, London, Tate Gallery).
3) Kathleen, amerikan. Filmschauspielerin, * Springfield (Mo.) 19. 6. 1954; internat. bekannt durch die Filme »Die Jagd nach dem grünen Diamanten« (1984), »Die Jagd nach dem Juwel vom Nil« (1985), »Die Ehre der Prizzis« (1985), »Peggy Sue hat geheiratet« (1986), »Der Rosenkrieg« (1989), »V. I. Warshawski« (1991), »Naked in New York« (1994).
4) Nat, amerikan. schwarzer Rebell, * Southampton County (Va.) 2. 10. 1800, ✝ (hingerichtet) Jerusalem (Va.) 11. 11. 1831, hielt sich für einen Propheten Gottes, ausersehen zur Befreiung der Schwarzen aus der Sklaverei. Die von ihm geführte Revolte (21. 8. 1831) wurde blutig niedergeschlagen und löste eine Verschärfung der Zwangsgesetze gegen die Skaven aus.
5) Robert Edward (»Ted«), amerikan. Medienunternehmer, * Cincinnati (Oh.) 19. 11. 1938; seit 1970 Betreiber von Privatfernsehanstalten, gründete 1980 den Nachrichtensender CNN (Abk. für Cable News Network), der durch seine internat. Reichweite und seine auf maximale Aktualität ausgerichtete Berichterstattung (v. a. während des Golfkriegs 1991) bekannt wurde. T.s Konzern Turner Broadcasting System Inc. (TBS) erwarb u. a. 1986 die Filmbibliothek von MGM/UA Metro-Goldwyn-Mayer Inc. und fusionierte 1996 mit Time Warner Inc.
6) Tina, eigtl. Annie Mae Bullock, amerikan. Rock- und Popsängerin, * Brownsville (Tenn.) 26. 11. 1939; gehört seit Anfang der 60er-Jahre zu den internat. erfolgreichsten Interpretinnen von Rhythm and Blues und Soul sowie Rockmusik (Comeback 1984).
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