Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Turin
I Turin(italien. Torino),
1) Prov. Italiens, in Piemont, 6 830 km2, (1997) 2,22 Mio. Einwohner.
2) Hptst. von 1) und der Region Piemont, an der Mündung der Dora Riparia in den Po, 929 400 Ew.; Erzbischofssitz; Univ. (gegr. 1404), TH, Musikhochschule, Kunstakademie, Akademie der Wiss., Bibliotheken und Museen, Opernhaus (Teatro Regio) und wiss. Gesellschaften. Schwerpunkt der italien. Autoind. (FIAT), Stahlwerk, Eisenbahn- und Flugzeugbau, elektron. und elektrotechn., feinmechan., Schreib- und Druckmaschinen-, Textil-, Gummi- und chem. Ind. Weltruf genießen der Vermouth di Torino (Cinzano, Martini) und die Rotweine aus der Umgebung; internat. Messen; Flughafen.- Die geradlinigen, sich rechtwinklig kreuzenden Straßenzüge der röm. Stadt (Reste des Amphitheaters und Porta Palatina, beide 1. Jh. n. Chr.) blieben für die spätere Stadtanlage maßgebend. Im Zentrum Piazza Castello und Piazza Reale mit dem Palazzo Madama (1718 Ausbau einer älteren Anlage), Palazzo Reale (1646 begonnen), Palazzo Carignano (1679-85) und Palazzo dell'Accademia (1678; u. a. mit der bed. Gemäldegalerie »Sabauda«); Dom (15. Jh.), daran angebaut Capella della Santa Sindone (1694 vollendet, birgt das Turiner Grabtuch); San Lorenzo (17. Jh.); Wahrzeichen der Stadt ist die Mole Antonelliana (1863, 167 m hoch; mit Filmmuseum); im S Castello del Valentino (17. Jh.), Botan. Garten (1729 gegr.) und Ausstellungsgelände (Bauten u. a. P. L. Nervi). Auf dem rechten Po-Ufer die Basilika Superga, südwestlich der Stadt das Jagdschloss Stupinigi (beide von F. Juvarra). Die Residenzen der Savoyer in T. und seiner Umgebung wurden zum UNESCO-Welterbe erklärt.- T., einst Hauptort der ligur. Tauriner, seit Augustus als Augusta Taurinorum röm. Kolonie, wurde im 6. Jh. Sitz langobard. Herzöge und im 9. Jh. fränk. Grafen. 1048, endgültig 1280 zu Savoyen, seit dem 15. Jh. dessen Zentrum, im 16./17. Jh. wiederholt von den Franzosen belagert, wurde 1720 Hptst. des Königreichs Sardinien-Piemont, war 1861-65 Hptst. Italiens.
II Turin, Juvẹntus,
italien. Fußballklub, gegr. 1897; internat. Pokalerfolge: Europapokal der Landesmeister (1985, 1996), Europapokal der Pokalsieger (1984), UEFA-Pokal (1977, 1990, 1993), Weltpokal (1985, 1996) und Supercup (1984, 1996).
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