Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Truman
Truman['tru:mən], Harry S., 33. Präs. der USA (1945-53), * Lamar (Mo.) 8. 5. 1884, ✝ Kansas City (Mo.) 26. 12. 1972; 1935-45 demokrat. Senator für Missouri, 1945 Vizepräs. unter F. D. Roosevelt, nach dessen Tod am 12. 4. 1945 Nachfolger im Präsidentenamt (wieder gewählt 1948). Der von T. befohlene Einsatz der Atombombe (Abwurf auf Hiroshima und Nagasaki am 6. bzw. 9. 8. 1945) sollte den Krieg gegen Japan schnell und ohne weitere große amerikan. Verluste beenden, war aber auch schon eine Demonstration der Stärke gegenüber der Sowjetunion. T. setzte die Zusammenarbeit mit dieser bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges fort (Teilnahme an der Potsdamer Konferenz), widersetzte sich jedoch ab 1946/47 im Kalten Krieg entschieden der sowjet. Expansion mit einer Politik des Containment (v. a. durch ein System von Pakten) und der Truman-Doktrin; er förderte mit der Marshallplanhilfe nachhaltig den wirtsch. Wiederaufbau W-Europas. Vor dem Hintergrund des Ost-West-Konflikts etablierte T. den Geheimdienst CIA (1947), initiierte angesichts der Berliner Blockade 1948/49 die Luftbrücke, beschleunigte nach dem Verlust des Atomwaffenmonopols der USA (1949) die Entwicklung der Wasserstoffbombe und entsandte 1950 Truppen nach Korea (Koreakrieg). Innenpolitisch bemühte er sich auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialpolitik, das Erbe des New Deal im Fair Deal fortzuführen. Der Eindruck äußerer und innerer Gefährdung (v. a. Angst vor einem Vordringen des Kommunismus) schuf in den USA eine Atmosphäre von Unsicherheit und Misstrauen (McCarthy, Joseph Raymond) und schwächte das Ansehen der Reg. T. erheblich.
Literatur:
Lee, R. A.: H. S. T. Where did the buck stop? New York u. a. 1991.
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