Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Trotzki
Trọtzki,Lew (Leo) Dawidowitsch, seit 1902 Deckname von Leib Bronschtein, russ. Revolutionär, * Janowka (Gebiet Cherson) 26. 10. 1879, ✝ (ermordet) Coyoacán (bei Mexiko) 21. 8. 1940; gründete 1897 den Südruss. Arbeiterbund; entzog sich zweimal der Verbannung durch Flucht ins Ausland; gehörte seit 1903 den Menschewiki an; ab 1907 Journalist in Wien, Zürich, Paris und in den USA; kehrte 1917 nach Russland zurück und schloss sich den Bolschewiki an; wurde Mitgl. des ZK sowie des Politbüros; als Vors. des Petrograder Sowjets und des Militärrevolutionären Komitees führend an der Oktoberrevolution beteiligt; wurde im Nov. 1917 Volkskommissar des Äußeren, im Dez. auch Leiter der Sowjetdelegation bei den Friedensverhandlungen mit den Mittelmächten in Brest-Litowsk, wo er Lenins Ziel eines schnellen Friedensschlusses mit Dtl. unterlief; stimmte dann für die Unterzeichnung des Friedensvertrags vom 3. 3. 1918, trat jedoch als Außenkommissar zurück. 1918 zum Volkskommissar für Verteidigung ernannt, schuf T. die Rote Armee und damit die Voraussetzung für den Sieg der Bolschewiki im Bürgerkrieg. Als Verfechter einer Theorie der »permanenten Revolution« unterlag er nach Lenins Tod (1924) im Machtkampf Stalin, der ihn aus Reg.- (1925) und Parteiämtern (1926/27) entfernte; 1928 nach Kasachstan verbannt, 1929 ausgewiesen; wirkte im Exil v. a. publizistisch gegen den Stalinismus und gründete 1938 die Vierte Internationale (Trotzkismus); in Mexiko von einem Agenten der sowjet. Geheimpolizei ermordet.
Werke: Die permanente Revolution (1930), Gesch. der russ. Revolution, 2 Bde. (1931-33), Stalin (hg. 1941).
▣ Literatur:
Hedeler, W.: Stalin - T. - Bucharin. Mainz 1994.
⃟ Wilde, H.: Leo T. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 55-56. Tsd., 121995.
Trọtzki,Lew (Leo) Dawidowitsch, seit 1902 Deckname von Leib Bronschtein, russ. Revolutionär, * Janowka (Gebiet Cherson) 26. 10. 1879, ✝ (ermordet) Coyoacán (bei Mexiko) 21. 8. 1940; gründete 1897 den Südruss. Arbeiterbund; entzog sich zweimal der Verbannung durch Flucht ins Ausland; gehörte seit 1903 den Menschewiki an; ab 1907 Journalist in Wien, Zürich, Paris und in den USA; kehrte 1917 nach Russland zurück und schloss sich den Bolschewiki an; wurde Mitgl. des ZK sowie des Politbüros; als Vors. des Petrograder Sowjets und des Militärrevolutionären Komitees führend an der Oktoberrevolution beteiligt; wurde im Nov. 1917 Volkskommissar des Äußeren, im Dez. auch Leiter der Sowjetdelegation bei den Friedensverhandlungen mit den Mittelmächten in Brest-Litowsk, wo er Lenins Ziel eines schnellen Friedensschlusses mit Dtl. unterlief; stimmte dann für die Unterzeichnung des Friedensvertrags vom 3. 3. 1918, trat jedoch als Außenkommissar zurück. 1918 zum Volkskommissar für Verteidigung ernannt, schuf T. die Rote Armee und damit die Voraussetzung für den Sieg der Bolschewiki im Bürgerkrieg. Als Verfechter einer Theorie der »permanenten Revolution« unterlag er nach Lenins Tod (1924) im Machtkampf Stalin, der ihn aus Reg.- (1925) und Parteiämtern (1926/27) entfernte; 1928 nach Kasachstan verbannt, 1929 ausgewiesen; wirkte im Exil v. a. publizistisch gegen den Stalinismus und gründete 1938 die Vierte Internationale (Trotzkismus); in Mexiko von einem Agenten der sowjet. Geheimpolizei ermordet.
Werke: Die permanente Revolution (1930), Gesch. der russ. Revolution, 2 Bde. (1931-33), Stalin (hg. 1941).
▣ Literatur:
Hedeler, W.: Stalin - T. - Bucharin. Mainz 1994.
⃟ Wilde, H.: Leo T. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 55-56. Tsd., 121995.