Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Tristan
Trịstan,Gestalt der mittelalterl. Literatur, deren Ursprung umstritten ist (keltisch, frz. oder orientalisch). Das T.-Epos des Chrétien de Troyes ist verloren gegangen, wahrscheinlich lehnt sich der mhd. »T.« des Eilhart von Oberg eng daran an. Kern des Stoffes ist die trag. Liebe zw. dem Ritter T. und der schönen heil- und zauberkundigen Isolde; beide sind durch einen Minnetrank unlöslich verbunden, Missverständnisse und Verbrechen trennen die Liebenden, erst im Tod sind sie wieder vereint. Künstler. Höhepunkt der T.-Dichtungen ist Gottfried von Straßburgs »T. und Isolt« (entstanden um 1210). Die T.-Gestalt fand auch Eingang in die Erzählungen um die Tafelrunde des Königs Artus. Der Stoff erlebte immer wieder Neubearbeitungen, so im 19. Jh. von A. C. Swinburne, im 20. Jh. von T. Hardy und J. Cocteau; Oper von R. Wagner.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Tristan