Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Trinidad und Tobago
Trinidạd und Tobago Fläche: 5 128 km2
Einwohner: (1995)1,306 Mio.
Hauptstadt: Port of Spain
Verwaltungsgliederung: 3 Städte mit Selbstverwaltungsrecht und 8 Verwaltungsbezirke
Amtssprache: Englisch
Nationalfeiertag: 31. 8.
Währung: 1 T.-T.-Dollar (TT$) = 100 Cents (cts)
Zeitzone: MEZ —5 Std.
(amtlich engl. Republic of Trinidad and Tobago), Staat vor der NO-Küste Südamerikas, umfasst die Inseln Trinidad und Tobago sowie sechs kleinere Inseln.
Staat und Recht: Nach der Verf. von 1976 ist T. u. T. eine präsidiale Rep. Staatsoberhaupt ist der von einem Wahlkollegium (Vertreter beider Kammern des Parlaments) auf fünf Jahre gewählte Präs. Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament, bestehend aus Senat (31 ernannte Mitgl.) und Repräsentantenhaus (36 für fünf Jahre gewählte Abg., darunter zwei aus Tobago), die Exekutive bei der Reg. unter Vorsitz des Premiermin. Einflussreichste Parteien: Vereinigter Nat. Kongress (UNC), Nat. Volksbewegung (PNM), Nat. Allianz für Wiederaufbau (NAR). Tobago hat seit 1987 volle innere Autonomie und verfügt über ein unabhängiges Regionalparlament mit 15 Abgeordneten.
Landesnatur: Trinidad, Tobago.
Bevölkerung: Die Bev. Trinidads und diejenige Tobagos differieren erheblich. Tobago hat wie alle Westind. Inseln des britisch und frz. geprägten Kulturraumes vorwiegend Einwohner afrikan. Abstammung. Die Bev. Trinidads (96 % der Gesamtbev.) ist von großer ethn. Vielfalt: Schwarze (40 %; ehem. Sklaven, die sich nach ihrer Befreiung 1834 als Kleinbauern niederließen), Inder (40 %; seit 1846 eingewandert), Mulatten u. a. Mischlinge (18 %) sowie Chinesen (0,4 %) und Bewohner europ. und sonst. Herkunft. - Schulpflicht besteht vom 6. bis zum 12. Lebensjahr. Bei Port of Spain befinden sich Teile der University of the West Indies, die ihren Hauptsitz in Jamaica hat. - Über 58 % der Bev. sind Christen (30 % Katholiken, 12 % gehören der anglikan. Kirche, über 16 % prot. Kirchen an), rd. 25 % Hindus und 15 % Muslime.
Wirtschaft, Verkehr: Führende Zweige sind die Förderung und Verarbeitung von Erdöl (Vorkommen im SW von Trinidad und vor dessen Küste; Raffinerien in Point Fortin und Pointe-à-Pierre); Rohöl und Erdölderivate erbringen 80 % des Exportwertes. Umfangreiche Erdgasvorkommen bilden die Grundlage für eine sich entwickelnde petrochem. Ind. und die Energiebasis für das Eisen- und Stahlwerk in Point Lisas. Eine Besonderheit ist das bedeutendste natürl. Asphaltvorkommen der Erde im 40 ha großen Asphaltsee Pitch Lake an der Küste des Golfs von Paria. Der geförderte Asphalt wird zu 50 % exportiert. Ind.zentrum ist Port of Spain. Die Landwirtschaft produziert v. a. für den Export (Zucker, Kakao, Zitrusfrüchte, Bananen, Reis, Mais u. a.). Viele Nahrungsmittel müssen daher eingeführt werden; Fremdenverkehr v. a. auf der Insel Tobago. - Das Straßennetz (rd. 8 000 km) ist auf Trinidad gut ausgebaut, auf Tobago dagegen wenig entwickelt. Das Eisenbahnnetz ist seit 1968 stillgelegt. Vom wichtigsten Hafen, Port of Spain, besteht Linienverkehr mit Scarborough (Tiefwasserhafen 1991 eröffnet), dem Hauptort Tobagos. Nat. Fluggesellschaft ist die BWIA International Airways; internat. Flughafen Piarco bei Port of Spain.
Geschichte: Beide Inseln wurden 1498 von Kolumbus entdeckt; ab 1552 kolonisierten die Spanier Trinidad, 1797 wurde es von den Briten erobert (Kronkolonie 1802); 1814 wurde auch Tobago endgültig britisch und 1888 mit Trinidad vereinigt. 1962 erhielt der Staat T. u. T. die Unabhängigkeit, 1976 wurde er Republik im Rahmen des brit. Commonwealth.
Literatur:
Heck, G.: T. u. T. Köln 1992.
Sprenger, A.: Trinidad, Tobago. Köln 1993.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Trinidad und Tobago