Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Triest
Triẹst (italien. Trieste, slowen. Trst),
1) Provinz in der Region Friaul-Julisch-Venetien, Italien, 212 km2, (1997) 251 300 Einwohner.
2) Hauptstadt von 1) und der Region Friaul-Julisch-Venetien, 224 500 Ew.; Hafen-, Ind.- und Handelsstadt am Golf von T., eingeengt zw. Karsthochfläche, Grenze zu Slowenien und Adriat. Meer; Bischofssitz; Univ. (gegr. 1938, Wirtschaftshochschule seit 1924), astronom. und geophysikal. Observatorium, internat. Forschungszentrum für theoret. Physik, Inst. für Genetik und Biotechnologie, Museen, Meerwasseraquarium, Akademien. Dt. Kulturinst., Bibliotheken, Konservatorium, Kunstschule. T., mit bed. Hafenfunktionen für Österreich und Bayern, hat einen alten und einen neuen Handelsfreihafen, Container-, Holz-, Ind.- und Erdölhafen; internat. Messen, Erdölraffinerien, Eisen- und Stahlwerk, Werft, Zement-, chem., Nahrungsmittelind., Maschinenbau, Aluminiumhütte; Fischerei; Transalpine Ölleitung (TAL) nach Ingolstadt und Schwechat.- Bed. Bauten: röm. Theater (2. Jh. n. Chr.); auf dem Burghügel Kastell (15.-17. Jh.) und Dom San Giusto (14. Jh., Reste aus dem 6. und 11. Jh.); Santa Maria Maggiore (1627-82); Bauten des 18./19. Jh.; in der Nähe das Schloss Miramare (1856-60; Museum).
Das seit dem 2. Jh. v. Chr. röm. Tergeste war seit 52 v. Chr. Colonia; kam nach der Herrschaft der Ostgoten (bis 539) zu Byzanz (752-774 langobardisch), 788 zum Fränk. Reich, 948 unter die Autorität der Bischöfe, 1202 unter venezian. Herrschaft, 1382 an Österreich (bis 1918; 1797, 1805 und 1809 frz. Besetzung, 1809-14 Teil Illyriens); Blüte ab Anfang 18. Jh. (1719-1891 Freihafen, künstl. Hafenanlagen); in der österr.-ungar. Monarchie Hptst. des österr. Kronlandes Küstenland; im Frieden von Saint-Germain-en-Laye 1919 an Italien; 1943 von dt. Truppen, 1945 von jugoslaw. Partisanen besetzt und damit Streitobjekt zw. Italien und Jugoslawien. Noch 1945 wurde T. mit westl. und nördl. Umland einer Zone A (unter angloamerikan. Besatzung) zugeteilt, die zus. mit der Zone B im S der Stadt (unter jugoslaw. Besatzung) gemäß dem Pariser Frieden 1947 einen Freistaat unter Aufsicht der UN (mit provisor. Verwaltung durch alliierte Befehlshaber) bildete. Nach dem Londoner Abkommen von 1954 wurde die Stadt T. mit dem Großteil der Zone A an Italien zurückgegeben, während die erweiterte Zone B bei Jugoslawien (Slowenien) verblieb. Ein italien.-jugoslaw. Abkommen von 1975 (Vertrag von Osimo) bestätigte im Wesentl. diese Regelung einschl. der Errichtung des Freihafens.
Triẹst (italien. Trieste, slowen. Trst),
1) Provinz in der Region Friaul-Julisch-Venetien, Italien, 212 km2, (1997) 251 300 Einwohner.
2) Hauptstadt von 1) und der Region Friaul-Julisch-Venetien, 224 500 Ew.; Hafen-, Ind.- und Handelsstadt am Golf von T., eingeengt zw. Karsthochfläche, Grenze zu Slowenien und Adriat. Meer; Bischofssitz; Univ. (gegr. 1938, Wirtschaftshochschule seit 1924), astronom. und geophysikal. Observatorium, internat. Forschungszentrum für theoret. Physik, Inst. für Genetik und Biotechnologie, Museen, Meerwasseraquarium, Akademien. Dt. Kulturinst., Bibliotheken, Konservatorium, Kunstschule. T., mit bed. Hafenfunktionen für Österreich und Bayern, hat einen alten und einen neuen Handelsfreihafen, Container-, Holz-, Ind.- und Erdölhafen; internat. Messen, Erdölraffinerien, Eisen- und Stahlwerk, Werft, Zement-, chem., Nahrungsmittelind., Maschinenbau, Aluminiumhütte; Fischerei; Transalpine Ölleitung (TAL) nach Ingolstadt und Schwechat.- Bed. Bauten: röm. Theater (2. Jh. n. Chr.); auf dem Burghügel Kastell (15.-17. Jh.) und Dom San Giusto (14. Jh., Reste aus dem 6. und 11. Jh.); Santa Maria Maggiore (1627-82); Bauten des 18./19. Jh.; in der Nähe das Schloss Miramare (1856-60; Museum).
Das seit dem 2. Jh. v. Chr. röm. Tergeste war seit 52 v. Chr. Colonia; kam nach der Herrschaft der Ostgoten (bis 539) zu Byzanz (752-774 langobardisch), 788 zum Fränk. Reich, 948 unter die Autorität der Bischöfe, 1202 unter venezian. Herrschaft, 1382 an Österreich (bis 1918; 1797, 1805 und 1809 frz. Besetzung, 1809-14 Teil Illyriens); Blüte ab Anfang 18. Jh. (1719-1891 Freihafen, künstl. Hafenanlagen); in der österr.-ungar. Monarchie Hptst. des österr. Kronlandes Küstenland; im Frieden von Saint-Germain-en-Laye 1919 an Italien; 1943 von dt. Truppen, 1945 von jugoslaw. Partisanen besetzt und damit Streitobjekt zw. Italien und Jugoslawien. Noch 1945 wurde T. mit westl. und nördl. Umland einer Zone A (unter angloamerikan. Besatzung) zugeteilt, die zus. mit der Zone B im S der Stadt (unter jugoslaw. Besatzung) gemäß dem Pariser Frieden 1947 einen Freistaat unter Aufsicht der UN (mit provisor. Verwaltung durch alliierte Befehlshaber) bildete. Nach dem Londoner Abkommen von 1954 wurde die Stadt T. mit dem Großteil der Zone A an Italien zurückgegeben, während die erweiterte Zone B bei Jugoslawien (Slowenien) verblieb. Ein italien.-jugoslaw. Abkommen von 1975 (Vertrag von Osimo) bestätigte im Wesentl. diese Regelung einschl. der Errichtung des Freihafens.