Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Trichine
Trichine[grch.] die (Trichinella spiralis), 1,6-4 mm langer Fadenwurm, der erwachsen im Dünndarm (Darm-T.) von Mensch, Schwein, Hund, Katze, Ratte u. a. schmarotzt. Die begatteten Weibchen bohren sich in die Darmwand ein und gebären dort 200-1 500 Jungtiere von 0,1 mm Länge, die über das Blutgefäßsystem in stark durchblutete Muskeln (Zwerchfell, Zunge, Rippenmuskeln) gelangen (Muskel-T.). Dort wachsen sie zu 1 mm Länge heran, werden vom Wirt durch eine 0,4-0,7 mm lange, zitronenförmige Bindegewebskapsel, in die allmählich Kalk eingelagert wird, isoliert und bleiben viele Jahre (beim Schwein elf Jahre, beim Menschen über 30 Jahre) lebensfähig. Durch Verzehr von trichinösem Fleisch infiziert sich der nächste Wirt. In seinem Darm lösen sich die Kapseln auf, und die T. werden geschlechtsreif. Die gefährl. Trichinenkrankheit (Trichinose) tritt beim Menschen und bei einigen Säugetieren auf. Die Infektion erfolgt über trichinöses Schweinefleisch, das roh, ungenügend erhitzt, geräuchert, getrocknet oder gepökelt verzehrt wird. Symptome sind Brechdurchfall infolge des Darmbefalls, hohes Fieber, später Muskelschmerzen und -verhärtung. Die Behandlung erfolgt mit Wurmmitteln (Thiabendazol, Mebendazol). Wegen der vorgeschriebenen T.-Schau bei der Fleischbeschau (Fleischhygiene) bei Schlachttieren tritt diese Erkrankung nur noch selten auf.
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