Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Toulouse-Lautrec
Toulouse-Lautrec[tuluzlo'trɛk], Henri de, frz. Maler und Grafiker, * Albi 24. 11. 1864, ✝ Schloss Malromé (Dép. Gironde) 9. 9. 1901; stammte aus einem alten frz. Adelsgeschlecht; wurde infolge zweier Beinbrüche (1878/79) zum Krüppel; begann früh zu zeichnen und erhielt seine erste Ausbildung in Paris. 1884 zog er auf den Montmartre, er fand seine Motive v. a. in den Vergnügungslokalen, Tanzcafés, Kabaretts sowie Bordellen, auf Rennplätzen und im Zirkus. Er wurde so zum krit. Chronisten der Pariser Gesellschaft im ausgehenden 19. Jh. Von E. Degas und dem japan. Farbholzschnitt beeinflusst, wandte er sich immer mehr von der impressionist. Malerei ab. V. a. Elemente japan. Ursprungs wie die Schattenlosigkeit, die diagonale Kompositionslinie, das Anschneiden von Personen am Bildrand und die Vereinfachung und Deformation der Konturen beherrschten die Bilder seiner Hauptschaffenszeit. Diese Technik wandte er auch bei seinen in den 1890er-Jahren entstandenen Lithographien an. Farblithographie und Plakat wurden erst durch ihn zu künstler. Rang erhoben; durch sie wirkte er stark auf den Jugendstil ein.
Literatur:
Néret, G.: H. de T.-L. 1864-1901, hg. v. I. F. Walther. A. d. Frz. Köln 1993.
Arnold, M.: H. de T.-L. Reinbek 51995.
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Ansicht: Toulouse-Lautrec