Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Toskana
Toskanadie (italien. Toscana), histor. Landschaft und Region Mittelitaliens, eingeteilt in 10 Provinzen, 22 993 km2, (1997) 3,525 Mio. Ew.; Hptst.: Florenz. Die T. umfasst Teile des Apennin, das Toskan. Berg- und Hügelland, die Küstenniederungen der Maremmen, die Toskan. Inseln (u. a. Elba). Hauptfluss ist der Arno. Bodenschätze: Eisenerz, Pyrit, Zinkerz, Quecksilber, Marmor (Carrara, Massa), Salz. Anbau von Oliven, Wein (Chianti); Fremdenverkehr. An der Küste liegen viel besuchte Seebäder (Viareggio, Forte dei Marmi u. a.). Die T. besitzt eine große Zahl historisch und kunstgeschichtlich bed. Städte, meist etrusk. Ursprungs. Sie liegen auf Hügeln und Bergkuppen (Siena, Volterra, San Gimignano, Arezzo u. a.), andere liegen in fruchtbaren Becken (Florenz, Pistoia, Lucca, Pisa u. a.).
Geschichte: Nach dem Untergang des Weström. Reiches stand Tuszien, das antike Etrurien, nacheinander unter ostgot., byzantin., langobard. (Hauptort Lucca) und fränk. (seit 774) Herrschaft. In fränk. Zeit war die T. Grafschaft, seit dem 11. Jh. Markgrafschaft. Nach dem Tod der Markgräfin Mathilde (1115) aus dem Haus Canossa war das Erbe zw. Kaiser und Papst umstritten. Das Gebiet zerfiel in mehrere Stadtstaaten, unter denen Florenz die Vorherrschaft gewann (unter den Medici 1531 Errichtung des Herzogtums Florenz, 1569 zum Großherzogtum T. erhoben). Als die Medici im Mannesstamm 1737 ausstarben, kam die T. aufgrund der Bestimmungen des Wiener Friedens von 1735 an den späteren Kaiser Franz I. Nach seinem Tod 1765 regierte eine habsburg. Nebenlinie. Unter frz. Besetzung (seit 1799) fiel sie 1801 als Königreich Etrurien an Bourbon-Parma, 1807 wurde sie von Frankreich annektiert. Auf dem Wiener Kongress erhielten die Habsburger die T. zurück. 1859 kam es zu einem Aufstand, in dessen Folge (Volksabstimmung 1860) die Vereinigung mit Piemont-Sardinien erreicht wurde.
▣ Literatur:
Kauffmann, G.: Reclams Kunstführer Italien, Bd. 3, Tl. 2: T. (ohne Florenz). Stuttgart 1984.
⃟ Braunfels, W.: Mittelalterl. Stadtbaukunst in der T. Berlin 61988.
⃟ Pesendorfer, F.: Die Habsburger in der T. Wien 1988.
⃟ Eisele, R.: T. München 1997.
Toskanadie (italien. Toscana), histor. Landschaft und Region Mittelitaliens, eingeteilt in 10 Provinzen, 22 993 km2, (1997) 3,525 Mio. Ew.; Hptst.: Florenz. Die T. umfasst Teile des Apennin, das Toskan. Berg- und Hügelland, die Küstenniederungen der Maremmen, die Toskan. Inseln (u. a. Elba). Hauptfluss ist der Arno. Bodenschätze: Eisenerz, Pyrit, Zinkerz, Quecksilber, Marmor (Carrara, Massa), Salz. Anbau von Oliven, Wein (Chianti); Fremdenverkehr. An der Küste liegen viel besuchte Seebäder (Viareggio, Forte dei Marmi u. a.). Die T. besitzt eine große Zahl historisch und kunstgeschichtlich bed. Städte, meist etrusk. Ursprungs. Sie liegen auf Hügeln und Bergkuppen (Siena, Volterra, San Gimignano, Arezzo u. a.), andere liegen in fruchtbaren Becken (Florenz, Pistoia, Lucca, Pisa u. a.).
Geschichte: Nach dem Untergang des Weström. Reiches stand Tuszien, das antike Etrurien, nacheinander unter ostgot., byzantin., langobard. (Hauptort Lucca) und fränk. (seit 774) Herrschaft. In fränk. Zeit war die T. Grafschaft, seit dem 11. Jh. Markgrafschaft. Nach dem Tod der Markgräfin Mathilde (1115) aus dem Haus Canossa war das Erbe zw. Kaiser und Papst umstritten. Das Gebiet zerfiel in mehrere Stadtstaaten, unter denen Florenz die Vorherrschaft gewann (unter den Medici 1531 Errichtung des Herzogtums Florenz, 1569 zum Großherzogtum T. erhoben). Als die Medici im Mannesstamm 1737 ausstarben, kam die T. aufgrund der Bestimmungen des Wiener Friedens von 1735 an den späteren Kaiser Franz I. Nach seinem Tod 1765 regierte eine habsburg. Nebenlinie. Unter frz. Besetzung (seit 1799) fiel sie 1801 als Königreich Etrurien an Bourbon-Parma, 1807 wurde sie von Frankreich annektiert. Auf dem Wiener Kongress erhielten die Habsburger die T. zurück. 1859 kam es zu einem Aufstand, in dessen Folge (Volksabstimmung 1860) die Vereinigung mit Piemont-Sardinien erreicht wurde.
▣ Literatur:
Kauffmann, G.: Reclams Kunstführer Italien, Bd. 3, Tl. 2: T. (ohne Florenz). Stuttgart 1984.
⃟ Braunfels, W.: Mittelalterl. Stadtbaukunst in der T. Berlin 61988.
⃟ Pesendorfer, F.: Die Habsburger in der T. Wien 1988.
⃟ Eisele, R.: T. München 1997.