Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Toledo
I Toledo[to'leȓo], Juan Bautista de, span. Architekt, * Toledo (?) um 1515, ✝ Madrid 19. 5. 1567; Schüler Michelangelos, ab 1559 Hofarchitekt Philipps II.; verbreitete in Spanien Stil und Technik der italien. Hochrenaissance. Sein größter Auftrag war die Planung des Escorial.
II Toledo
[span. to'leȓo],
1) Prov. in Kastilien-La Mancha, Spanien, 15 370 km2, (1995) 515 400 Einwohner.
2) Hauptstadt von 1) und der Region Kastilien-La Mancha, 63 600 Ew., vom schluchtartigen Tal des Tajo umgeben; Erzbischofssitz (Primas von Spanien); mehrere Museen (u. a. Greco-Museum), Infanterieakademie; Waffenfabrik. Kunsthandwerk (bes. Einlegearbeiten, damaszierte T.-Klingen).- Die Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) ist reich an Baudenkmälern aus maur. und christl. Zeit. Zahlr. Kirchen: u. a. Ermita San Cristo de La Luz (ehem. Moschee des 10. Jh.), Santa María la Blanca (ehem. Synagoge, 1200-50), El Tránsito (ehem. Synagoge, 1366, heute jüd. Museum), Santiago del Arrabal (13. Jh.), fünfschiffige got. Kathedrale (1227-1493), San Juan de los Reyes (1476 ff.), alte Brücken, Stadtmauern und -tore (Puerta del Sol, Puerta Vieja de Visagra). Der Alcázar (unter Karl V. errichtet, 1936 zerstört) wurde wieder aufgebaut und zum nat. Monument erklärt.- T., das röm. Toletum, gehört zu den ältesten Städten Spaniens, war Hptst. der iber. Carpetaner und wurde 192 v. Chr. von den Römern erobert. 576-712 Hptst. der Westgoten. In maur. Zeit (712-1085) erlebte T. seine größte Blüte; seit 1036 war es Hptst. eines maur. Fürstentums. 1085 eroberte Alfons VI. von Kastilien T. und machte es 1087 zu seiner Residenz; unter Friedrich III. und bes. Alfons X., dem Weisen, stieg T. als »Stadt der drei Religionen« (christl. Mozaraber und Christen, muslim. Morisken, Juden) mit seiner berühmten Übersetzerschule zum europ. Zentrum des Geistes und der Wiss. auf, das dem Abendland das Gedankengut und die Erkenntnisse der grch.-röm. Antike und des arab. Kulturkreises vermittelte. Bis 1563 war es Hptst. Spaniens.
3) [tə'li:dəʊ], Hafenstadt in Ohio, USA, am westl. Eriesee, 333 000 Ew.; kath. Bischofssitz; Univ.; Glasind., Maschinenbau, Herstellung von Kraftfahrzeugteilen, Erdölraffinerien.
I Toledo[to'leȓo], Juan Bautista de, span. Architekt, * Toledo (?) um 1515, ✝ Madrid 19. 5. 1567; Schüler Michelangelos, ab 1559 Hofarchitekt Philipps II.; verbreitete in Spanien Stil und Technik der italien. Hochrenaissance. Sein größter Auftrag war die Planung des Escorial.
II Toledo
[span. to'leȓo],
1) Prov. in Kastilien-La Mancha, Spanien, 15 370 km2, (1995) 515 400 Einwohner.
2) Hauptstadt von 1) und der Region Kastilien-La Mancha, 63 600 Ew., vom schluchtartigen Tal des Tajo umgeben; Erzbischofssitz (Primas von Spanien); mehrere Museen (u. a. Greco-Museum), Infanterieakademie; Waffenfabrik. Kunsthandwerk (bes. Einlegearbeiten, damaszierte T.-Klingen).- Die Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) ist reich an Baudenkmälern aus maur. und christl. Zeit. Zahlr. Kirchen: u. a. Ermita San Cristo de La Luz (ehem. Moschee des 10. Jh.), Santa María la Blanca (ehem. Synagoge, 1200-50), El Tránsito (ehem. Synagoge, 1366, heute jüd. Museum), Santiago del Arrabal (13. Jh.), fünfschiffige got. Kathedrale (1227-1493), San Juan de los Reyes (1476 ff.), alte Brücken, Stadtmauern und -tore (Puerta del Sol, Puerta Vieja de Visagra). Der Alcázar (unter Karl V. errichtet, 1936 zerstört) wurde wieder aufgebaut und zum nat. Monument erklärt.- T., das röm. Toletum, gehört zu den ältesten Städten Spaniens, war Hptst. der iber. Carpetaner und wurde 192 v. Chr. von den Römern erobert. 576-712 Hptst. der Westgoten. In maur. Zeit (712-1085) erlebte T. seine größte Blüte; seit 1036 war es Hptst. eines maur. Fürstentums. 1085 eroberte Alfons VI. von Kastilien T. und machte es 1087 zu seiner Residenz; unter Friedrich III. und bes. Alfons X., dem Weisen, stieg T. als »Stadt der drei Religionen« (christl. Mozaraber und Christen, muslim. Morisken, Juden) mit seiner berühmten Übersetzerschule zum europ. Zentrum des Geistes und der Wiss. auf, das dem Abendland das Gedankengut und die Erkenntnisse der grch.-röm. Antike und des arab. Kulturkreises vermittelte. Bis 1563 war es Hptst. Spaniens.
3) [tə'li:dəʊ], Hafenstadt in Ohio, USA, am westl. Eriesee, 333 000 Ew.; kath. Bischofssitz; Univ.; Glasind., Maschinenbau, Herstellung von Kraftfahrzeugteilen, Erdölraffinerien.