Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Titan
Titan[nach den Titanen der grch. Mythologie],
1) Astronomie: der größte Mond des Planeten Saturn.
2) das, Chemie: chem. Symbol Ti, Element aus der vierten Nebengruppe des Periodensystems der chemischen Elemente; Ordnungszahl 22, relative Atommasse 47,88, Dichte 4,506 g/cm3, Schmelzpunkt 1677 ºC, Siedepunkt 3 262 ºC. T. ist ein silberweißes und in reinem Zustand dehnbares Übergangsmetall, das kalt gewalzt und zu Draht gezogen werden kann. T. gehört zu den häufigsten Elementen der festen Erdkruste und steht in der Häufigkeit der chem. Elemente an 10. Stelle. Es kommt in der Natur in zahlreichen Mineralen (z. B. Ilmenit, Rutil, Anatas, Perowskit, Titanit) und Gesteinen vor, ist aber meist nur in geringen Mengen enthalten. Zur Gewinnung überführt man T.-Dioxid, TiO2, durch Umsetzen mit Chlor in Gegenwart reduzierender Substanzen (Kohle, Koks) in T.-Tetrachlorid, TiCl4. Aus diesem bildet sich beim Erhitzen mit Magnesium unter Schutzgas metallisches Titan. - Verwendung findet T. (als solches oder in Form von Legierungen) v. a. als Werkstoff für techn. Gegenstände, die hohe Festigkeit sowie geringes Gewicht haben sollen; bes. große Bedeutung hat T. deshalb v. a. in der Luft- und Raumfahrt (z. B. für Triebwerke) erlangt. Wegen seiner hohen Korrosionsbeständigkeit dient T. ferner als Werkstoff zur Herstellung von Apparaten für die chem. Industrie. - Die wichtigste T.-Verbindung ist T.-Dioxid. Es ist Hauptbestandteil vieler Farbstoffe (T.-Weiß, Farben für Email, Glasuren), von keram. Massen mit hoher Dielektrizitätskonstante (für Kondensatoren) und von Röntgenkontrastmitteln.
3) Raketentechnik: Name einer Serie amerikan. Mehrstufenraketen, die für unterschiedl. Zwecke entwickelt wurden. (Bild Rakete). Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch
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