Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Tintoretto
Tintorẹtto,eigtl. Iacopo Robusti, italien. Maler, * Venedig Ende Sept./Anfang Okt. 1518, ✝ ebd. 31. 5. 1594; zählt neben Tizian und Paolo Veronese zu den wichtigsten Malern des Cinquecento in Venedig; schuf nach einem ersten großen Erfolg, dem Bild »Der hl. Markus befreit einen Sklaven« (1548; Venedig, Akademie), v. a. religiöse Gemälde. Seine ausdrucksstarken, oft kühn verkürzten Gestalten schließen sich zu leidenschaftlich bewegten, in die Tiefe führenden Kompositionen zusammen. Anfangs malte er in glühenden, von Schwarz und von braunen Tönen durchsetzten Farben, dann mehr tonig gebrochen. In seiner Spätzeit wurde die Farbe zu einer oft fahlbleichen Lichterscheinung, die das Stoffliche vergeistigt und das dramat. Geschehen ins Unwirkliche hebt. Höhepunkt seines Schaffens sind die seit 1565 für die Scuola di San Rocco in Venedig gemalten Wand- und Deckengemälde mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Gleichzeitig malte er auch für den Dogenpalast (u. a. »Venedig als Beherrscherin der Meere«, 1581-84). Seine letzten Werke sind die »Mannalese« und das »Abendmahl« in der Kirche San Giorgio Maggiore in Venedig (1592-94). Sein Sohn Domenico T. (* 1560, ✝ 1637) führte die Werkstatt fort.
Literatur:
Krischel, R.: T. Reinbek 1994.
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Ansicht: Tintoretto