Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Timur
Timur[osttürk. »Eisen«] (bei den Persern Timur-i-Läng, Tamerlan), asiat. Eroberer aus Transoxanien, * bei Käsch (heute Schachr-i säbs, bei Samarkand) 8. 4. 1336, ✝ Otrar (bei Tschimkent) 18. 2. 1405; türkisierter Mongole aus der Stammeskonföderation Dschagatai; er erlangte um 1370 die Herrschaft in Transoxanien und versuchte, das Reich Dschingis Khans zu erneuern; da nur dessen Nachkommen sich Khan nennen durften, nahm T. den Titel Emir an. Seine Feldzüge waren von Greueltaten begleitet. Er unterwarf 1380-82 Chorasan, 1384-88 W- und S-Iran, Georgien, Anatolien, 1388-91 sowie 1395 das Gebiet der Goldenen Horde und drang 1398 bis Delhi vor. 1402 schlug T. den osman. Sultan Bajasid I. bei Ankara. Seine Hauptstadt Samarkand ließ er durch z. T. dorthin verschleppte Künstler ausschmücken. Ende 1404 brach er zur Eroberung Chinas auf, starb aber bald darauf. Unter seinen Söhnen und Enkeln (Timuriden) zerfiel das Reich ab 1470 (endgültig 1506).
Timur[osttürk. »Eisen«] (bei den Persern Timur-i-Läng, Tamerlan), asiat. Eroberer aus Transoxanien, * bei Käsch (heute Schachr-i säbs, bei Samarkand) 8. 4. 1336, ✝ Otrar (bei Tschimkent) 18. 2. 1405; türkisierter Mongole aus der Stammeskonföderation Dschagatai; er erlangte um 1370 die Herrschaft in Transoxanien und versuchte, das Reich Dschingis Khans zu erneuern; da nur dessen Nachkommen sich Khan nennen durften, nahm T. den Titel Emir an. Seine Feldzüge waren von Greueltaten begleitet. Er unterwarf 1380-82 Chorasan, 1384-88 W- und S-Iran, Georgien, Anatolien, 1388-91 sowie 1395 das Gebiet der Goldenen Horde und drang 1398 bis Delhi vor. 1402 schlug T. den osman. Sultan Bajasid I. bei Ankara. Seine Hauptstadt Samarkand ließ er durch z. T. dorthin verschleppte Künstler ausschmücken. Ende 1404 brach er zur Eroberung Chinas auf, starb aber bald darauf. Unter seinen Söhnen und Enkeln (Timuriden) zerfiel das Reich ab 1470 (endgültig 1506).