Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Timor
Timor[malaiisch], die größte der Kleinen Sundainseln, Indonesien, 33 600 km2, rd. 1,5 Mio. Ew.; gebirgig; Ausfuhr von Kaffee, Wachs, Kopra. - 1520 landeten Portugiesen auf der Insel; sie gerieten ab 1613 in Auseinandersetzung mit den Niederländern, die den westl. Teil von T. in Besitz nahmen; Konfliktbeilegung 1859 durch Teilungsvertrag. 1942-45 war T. von japan. Truppen besetzt. Der niederländ. W-Teil kam danach zur Rep. Indonesien. Portugiesisch-T. (Ost-T.) war 1951-75 portugies. Überseeprov. Am 7. 12. 1975 begannen indones. Truppen mit der Besetzung Ost-T.s (etwa 200 000 Tote durch die Militäraktion und ihre Folgen); im Juli/August 1976 wurde es als 27. Prov. Indonesien angegliedert (internat. nicht anerkannt). Gegen die Annexion wandte sich eine v. a. von der »Front für ein unabhängiges Osttimor« (FRETILIN) geführte und vom indones. Militär mit Repressionen (u. a. Massaker in Dili am 12. 11. 1991) verfolgte Unabhängigkeitsbewegung. Von der UNO vermittelte indonesisch-portugies. Verhandlungen über Ost-T., die erstmals in den 80er-Jahren, erneut ab Dez. 1992 stattfanden (1994 erster indones. Kontakt mit der FRETILIN), führten im Mai 1999 zu einer Vereinbarung über die Durchführung eines Referendums unter der osttimor. Bev. über die Zukunft des Territoriums (anberaumt für den 8. 8. 1999).
Literatur:
Hilpold, P.: Der Osttimor-Fall. Frankfurt am Main u. a. 1996.
Osttimor. Der zwanzigjährige Krieg, hg. v. K. Ludwig. Reinbek 1996.
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