Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Tiflis
Tịflis(georg. Tbilissi »Warmbrunn«), Hptst. Georgiens, in einem Talkessel an der Kura, 406-522 m ü. M., 1,28 Mio. Ew.; Sitz des Katholikos der orth. Kirche Georgiens; Georg. Akademie der Wiss., Univ., TU, Landwirtschafts-Univ. und weitere Hochschulen, Goethe-Inst., zahlr. Museen und Theater, botan. und zoolog. Garten; Filmstudios. In T. konzentriert sich etwa ein Drittel der georg. Industrieproduktion mit Maschinen-, E-Lok-Bau, elektrotechn., elektron., vielseitiger Leicht- und Nahrungsmittelind.; Weinkellereien; Verkehrsknotenpunkt am Ausgangsort der Georg. Heerstraße und der Transkaukasusstraße; Metro, Hängebahnen, Drahtseilbahn zum Berg Mtazminda (730 m ü. M., 270 m hoher Fernsehturm), internat. Flughafen.- Im SO, rechts der Kura, unter den Ruinen der Festung Narikala (4.-17. Jh.), liegt die oriental. Altstadt mit der Zionskathedrale (urspr. 6./7. Jh., im MA. und zuletzt 1710 umgebaut) und der Antschischati-Kirche (urspr. 6. Jh.); am linken Ufer der Kura die Metechi-Kirche (1278-93); nach N schließt sich die überwiegend klassizist. Neustadt an.- T. wurde um 458 gegr. und war zunächst Hptst. des ostgeorg. Königreichs Iberien; in der 2. Hälfte des 7. Jh. von Arabern erobert (seit den 30er-Jahren des 8. Jh. Hptst. eines Emirats); nach der Rückeroberung durch König David II. (1122) Hptst. des christl. georg. Reiches und blühendes Handelszentrum. Im 13./14. Jh. durch Eroberungszüge der Mongolen bzw. Timurs verwüstet, gehörte T. dann zum osman. und pers. Machtbereich (1795 weitgehende Zerstörung durch die Perser); fiel 1801 an Russland (Gouv.-Hptst.; seit 1845 Residenz des Statthalters des Zaren im Kaukasus). T. wurde 1921 Hptst. der Georg. SSR und war 1922-36 zugleich Hptst. der Transkaukas. SFSR.
▣ Literatur:
C'ic'išvili, I.u. a.:Tbilissi. Architekturdenkmäler u. Kunstmuseum. A. d. Russ. Leningrad 1985.
Tịflis(georg. Tbilissi »Warmbrunn«), Hptst. Georgiens, in einem Talkessel an der Kura, 406-522 m ü. M., 1,28 Mio. Ew.; Sitz des Katholikos der orth. Kirche Georgiens; Georg. Akademie der Wiss., Univ., TU, Landwirtschafts-Univ. und weitere Hochschulen, Goethe-Inst., zahlr. Museen und Theater, botan. und zoolog. Garten; Filmstudios. In T. konzentriert sich etwa ein Drittel der georg. Industrieproduktion mit Maschinen-, E-Lok-Bau, elektrotechn., elektron., vielseitiger Leicht- und Nahrungsmittelind.; Weinkellereien; Verkehrsknotenpunkt am Ausgangsort der Georg. Heerstraße und der Transkaukasusstraße; Metro, Hängebahnen, Drahtseilbahn zum Berg Mtazminda (730 m ü. M., 270 m hoher Fernsehturm), internat. Flughafen.- Im SO, rechts der Kura, unter den Ruinen der Festung Narikala (4.-17. Jh.), liegt die oriental. Altstadt mit der Zionskathedrale (urspr. 6./7. Jh., im MA. und zuletzt 1710 umgebaut) und der Antschischati-Kirche (urspr. 6. Jh.); am linken Ufer der Kura die Metechi-Kirche (1278-93); nach N schließt sich die überwiegend klassizist. Neustadt an.- T. wurde um 458 gegr. und war zunächst Hptst. des ostgeorg. Königreichs Iberien; in der 2. Hälfte des 7. Jh. von Arabern erobert (seit den 30er-Jahren des 8. Jh. Hptst. eines Emirats); nach der Rückeroberung durch König David II. (1122) Hptst. des christl. georg. Reiches und blühendes Handelszentrum. Im 13./14. Jh. durch Eroberungszüge der Mongolen bzw. Timurs verwüstet, gehörte T. dann zum osman. und pers. Machtbereich (1795 weitgehende Zerstörung durch die Perser); fiel 1801 an Russland (Gouv.-Hptst.; seit 1845 Residenz des Statthalters des Zaren im Kaukasus). T. wurde 1921 Hptst. der Georg. SSR und war 1922-36 zugleich Hptst. der Transkaukas. SFSR.
▣ Literatur:
C'ic'išvili, I.u. a.:Tbilissi. Architekturdenkmäler u. Kunstmuseum. A. d. Russ. Leningrad 1985.