Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Tiefdruckgebiet
Tiefdruckgebiet(Tief, Zyklone, barometrisches Minimum), Abk. T oder L [von engl. low-pressure area »Gebiet geringen Drucks«], Gebiet relativ niedrigen Luftdrucks, in dem der Luftdruck von außen zu einem Zentrum (Tiefkern) hin abnimmt. T. sind Luftwirbel unterschiedl. Ausmaßes mit vertikaler, meist leicht geneigter Achse, deren Rotationsrichtung von der Coriolis-Kraft bestimmt wird. So weht in einem T. der Nordhalbkugel der Wind grundsätzlich entgegen dem Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel in umgekehrter Richtung. Das bedeutet, dass auf der Nordhalbkugel auf der O-Seite der T. Warmluft nach N sowie auf der W-Seite Kaltluft (Polarluft) nach S strömt. In den unteren Luftschichten wird dabei der Wind infolge Reibung in das T. hinein abgelenkt. Die Entstehung eines T. (Zyklogenese) beruht auf dem Vorhandensein einer warmen und einer kalten Luftmasse, die bei einer bestimmten Druckverteilung im Bereich einer Frontalzone () gegeneinander geführt werden (Konvergenz). Dadurch wird eine großräumige Vertikalbewegung der Luft eingeleitet, die zu Wolken- und Niederschlagsbildung führt. Die dabei frei werdende Kondensationswärme begünstigt die Hebung der Luft. In höheren Schichten der Troposphäre strömt die Luft horizontal auseinander (Divergenz).
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