Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Thorium
Thorium[nach dem altgerman. Gott Thor] das, chem. Symbol Th, Element aus der Reihe der Actinoide im Periodensystem der chemischen Elemente; Ordnungszahl 90, relative Atommasse 232,0381, Dichte 11,724 g/cm3, Schmelzpunkt 1 755 ºC, Siedepunkt rd. 4 800 ºC. T. ist ein radioaktives, silberweißes, weiches Metall, das in seinem chem. Verhalten dem Zirkonium ähnelt. Natürlich vorkommendes T. besteht fast ausschl. aus dem Isotop 232Th, das als Anfangsglied der T.-Zerfallsreihe (Radioaktivität) mit einer Halbwertszeit von 14,1 Mrd. Jahren als α-Strahler zerfällt. Angereichert findet sich T. im Monazit, im Thorit, ThSiO4, und Thorianit, (Th,U)O2. Zur Gewinnung von T. werden die Erze mit konzentrierter Schwefelsäure oder Natronlauge aufgeschlossen, T. als Oxalat gefällt und nach Verglühen zum Oxid mit Calcium reduziert. Auch durch Reduktion von T.-Tetrafluorid, ThF4, oder T.-Tetrachlorid, ThCl4, mit Calcium oder Magnesium erhält man T. - T. tritt in seinen Verbindungen fast ausschließlich mit der Oxidationszahl +4, selten mit den Oxidationszahlen +3 und +2 auf. Die weitaus wichtigste Verbindung ist das T.-Dioxid, ThO2, eine weiße, pulverige Substanz (Schmelzpunkt > 3 200 ºC), die sich beim Glühen der meisten Thoriumsalze bildet. - Verwendung findet metall. T. u. a. zur Herstellung spezieller Legierungen, von einigen Katalysatoren und als Getter in der Vakuumtechnik. In der Kerntechnik besitzt T. Bedeutung als Kernbrenn- und Brutstoff (Brüten). Der größte Teil des T. wird in Form von T.-Dioxid als hochtemperaturfestes und chemisch resistentes keram. Material zur Herstellung u. a. von Schmelztiegeln für die Feinmetallurgie und für das chem. Laboratorium sowie als Zusatz zu Spezialgläsern für elektr. Entladungsgefäße verwendet.
Thorium[nach dem altgerman. Gott Thor] das, chem. Symbol Th, Element aus der Reihe der Actinoide im Periodensystem der chemischen Elemente; Ordnungszahl 90, relative Atommasse 232,0381, Dichte 11,724 g/cm3, Schmelzpunkt 1 755 ºC, Siedepunkt rd. 4 800 ºC. T. ist ein radioaktives, silberweißes, weiches Metall, das in seinem chem. Verhalten dem Zirkonium ähnelt. Natürlich vorkommendes T. besteht fast ausschl. aus dem Isotop 232Th, das als Anfangsglied der T.-Zerfallsreihe (Radioaktivität) mit einer Halbwertszeit von 14,1 Mrd. Jahren als α-Strahler zerfällt. Angereichert findet sich T. im Monazit, im Thorit, ThSiO4, und Thorianit, (Th,U)O2. Zur Gewinnung von T. werden die Erze mit konzentrierter Schwefelsäure oder Natronlauge aufgeschlossen, T. als Oxalat gefällt und nach Verglühen zum Oxid mit Calcium reduziert. Auch durch Reduktion von T.-Tetrafluorid, ThF4, oder T.-Tetrachlorid, ThCl4, mit Calcium oder Magnesium erhält man T. - T. tritt in seinen Verbindungen fast ausschließlich mit der Oxidationszahl +4, selten mit den Oxidationszahlen +3 und +2 auf. Die weitaus wichtigste Verbindung ist das T.-Dioxid, ThO2, eine weiße, pulverige Substanz (Schmelzpunkt > 3 200 ºC), die sich beim Glühen der meisten Thoriumsalze bildet. - Verwendung findet metall. T. u. a. zur Herstellung spezieller Legierungen, von einigen Katalysatoren und als Getter in der Vakuumtechnik. In der Kerntechnik besitzt T. Bedeutung als Kernbrenn- und Brutstoff (Brüten). Der größte Teil des T. wird in Form von T.-Dioxid als hochtemperaturfestes und chemisch resistentes keram. Material zur Herstellung u. a. von Schmelztiegeln für die Feinmetallurgie und für das chem. Laboratorium sowie als Zusatz zu Spezialgläsern für elektr. Entladungsgefäße verwendet.