Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Thermographie
Thermographie[grch.] die, messtechn. Verfahren zum Sichtbarmachen und Aufzeichnen von Temperaturverteilungen und -änderungen an Oberflächen von Objekten durch die von diesen abgegebene Wärmestrahlung. Man erhält ein Wärmebild (Thermogramm), auf dem die unterschiedl. Farben bzw. Grauwerte durch langwellige Infrarotstrahlung zustande kommen. Wärmebilder lassen sich durch fotograf. Aufnahmen mit infrarotempfindl. Fotomaterial oder mit Wärmebildgeräten (Thermographen) erzeugen. Wärmesichtgeräte, die z. B. mit Infrarotdetektoren in CCD-Bauweise (CCD) arbeiten, dienen zur direkten Betrachtung und benötigen im Gegensatz zu den Wärmebildgeräten kein aufwendiges mechan. Abtastsystem.
In der Medizin dient die T. v. a. zum Erkennen von Entzündungsprozessen und Brustkrebs. Die bei diesen Veränderungen auftretende verminderte oder vermehrte Gefäßdurchblutung (darauf beruhen die Temperaturunterschiede) führt zu einer von den umgebenden Bereichen abweichenden Wärmestrahlung der Hautoberfläche, wobei Differenzen von bis zu 0,08 ºC feststellbar sind. Mit diesem Verfahren können z. B. Tumoren in der Brust, die kleiner als 1 cm sind, nachgewiesen werden. - In der Technik wird die T. v. a. für zerstörungsfreie Prüfmethoden eingesetzt, z. B. bei der Suche nach Wärmelecks in Gebäudeisolationen sowie in der Fertigungskontrolle. Sie findet auch Anwendung in der Luftbild- und Satellitenfotografie und für militär. Nachtsichtgeräte.
Literatur:
Rost, A.: Lehrbuch der Regulationsthermographie. Stuttgart 1993.
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