Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Theresienstadt
Theresi|enstadt(tschech. Terezín), Stadt im Nordböhm. Gebiet, Tschech. Rep., an der Eger, rd. 2 700 Ew. - 1780 als österr. Festung gegr. (benannt nach Kaiserin Maria Theresia).Das KZ T. (ab Nov. 1941; ab Juli 1942 die gesamte Stadt) war zunächst v. a. zentrales Sammellager für Juden aus dem Protektorat Böhmen und Mähren, ab Anfang 1942 Getto für Juden über 65 Jahre (»Altersgetto«) und »Vorzugslager« für »privilegierte« Juden, diente dann als angebl. »jüd. Mustersiedlung« v. a. zur Zerstreuung ausländ. Kritik, aber auch als Sammelstelle bzw. Durchgangslager innerhalb der Deportationen der Juden Mittel- und W-Europas in die Vernichtungslager. Bis April 1945 wurden rd. 141 000 Personen nach T. verschleppt; nur 19 000 überlebten. Bei der Vertreibung der Sudetendeutschen war T. Internierungslager.
Literatur:
Berkley, G. E.: Hitler's gift. The story of T. Boston, Mass. 1993.
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