Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Theologie
Theologie[grch. »Rede, Lehre von Gott (den Göttern)«] die, die systemat. Reflexion und Formulierung von Glaubensaussagen (Aussagen über Gott bzw. die Götter) auf der Grundlage der method. (wiss.) Untersuchung der histor., i. d. R. schriftl. Zeugnisse des Glaubens (»Glaubensurkunden«); im Unterschied zur neutral forschenden und wertenden Religionswiss. von der Position des glaubenden, d. h. im Glauben bzw. in einer bestimmten Glaubenstradition gebundenen Theologen aus; urspr. im grch. philosoph. Denken die myth. Rede von den Göttern; erstmals bei Xenophanes als Mythenkritik; im Christentum als Begriff zuerst bei Eusebios von Caesarea C Kirchengeschichtsschreibung) nachweisbar; dort als zusammenfassende Bez. der im Rahmen der frühchristl. Lehrbildung (Logos, Trinität) entstandenen »Lehre von Gott«; seit der Hochscholastik (etwa ab 1200) als »Glaubenswiss.« Oberbegriff für die wiss. Beschäftigung mit allen Gegenständen der christl. Tradition. Grundlage der T. in allen christl. Kirchen ist die Bibel als histor. und damit wiss. Untersuchung zugängliches Zeugnis der Offenbarung Gottes, die sich ihrerseits als geglaubter »Sachverhalt« wiss. Begründung entzieht. Daneben ist für die kath. T. die Bindung an die Aussagen des kirchlichen Lehramts (bei Gewährleistung der freien theolog. Forschung), für die orth. T. an die Beschlüsse der ersten sieben ökumen. Konzile wesentlich. Die ersten christl. Theologenschulen entstanden im 4./5. Jh. in Antiochia (Syrien) und Alexandria (Ägypten). Als theolog. Disziplinen lassen sich unterscheiden: 1) historische T.: Bibelwiss. (Exegese des A. T. und N. T.), Patristik, Kirchengeschichte, T.-Geschichte, kanonistische Rechtsgeschichte, Religionsgeschichte usw.; 2) systematische T.: Dogmatik (Systematik), theolog. Ethik (Moraltheologie), Fundamental-T.; 3) praktische T.: Pastoral-T. (prakt. T.), Kirchenrecht, Liturgiewiss. (Liturgik), Religionspädagogik (Katechetik).
▣ Literatur:
K. Galling Die Religion in Geschichte u. Gegenwart, hg. v. , 7 Bde. Neuausg. Tübingen 1986.
⃟ Evang. Kirchenlexikon. Internat. theolog. Enzyklopädie, 4 Bde. u. 1 Register-Bd. Göttingen 31986-97.
⃟ Neues Hb. theolog. Grundbegriffe, hg. v. P. Eicher, 5 Bde. Neuausg. München 1991.
⃟ Lexikon für T. u. Kirche, hg. v. W. Kasper u. a., auf 10 Bde. u. 1 Register-Bd. ber. Freiburg im Breisgau u. a. 31993 ff.
⃟ McGrath, A. E.: Der Weg der christl. T. Eine Einf. A. d. Engl. München 1997.
⃟ Evang. Lexikon für T. u. Gemeinde, hg. v. H. Burkhardt u. U. Swarat, 3 Bde. Wuppertal u. a. 21998.
Theologie[grch. »Rede, Lehre von Gott (den Göttern)«] die, die systemat. Reflexion und Formulierung von Glaubensaussagen (Aussagen über Gott bzw. die Götter) auf der Grundlage der method. (wiss.) Untersuchung der histor., i. d. R. schriftl. Zeugnisse des Glaubens (»Glaubensurkunden«); im Unterschied zur neutral forschenden und wertenden Religionswiss. von der Position des glaubenden, d. h. im Glauben bzw. in einer bestimmten Glaubenstradition gebundenen Theologen aus; urspr. im grch. philosoph. Denken die myth. Rede von den Göttern; erstmals bei Xenophanes als Mythenkritik; im Christentum als Begriff zuerst bei Eusebios von Caesarea C Kirchengeschichtsschreibung) nachweisbar; dort als zusammenfassende Bez. der im Rahmen der frühchristl. Lehrbildung (Logos, Trinität) entstandenen »Lehre von Gott«; seit der Hochscholastik (etwa ab 1200) als »Glaubenswiss.« Oberbegriff für die wiss. Beschäftigung mit allen Gegenständen der christl. Tradition. Grundlage der T. in allen christl. Kirchen ist die Bibel als histor. und damit wiss. Untersuchung zugängliches Zeugnis der Offenbarung Gottes, die sich ihrerseits als geglaubter »Sachverhalt« wiss. Begründung entzieht. Daneben ist für die kath. T. die Bindung an die Aussagen des kirchlichen Lehramts (bei Gewährleistung der freien theolog. Forschung), für die orth. T. an die Beschlüsse der ersten sieben ökumen. Konzile wesentlich. Die ersten christl. Theologenschulen entstanden im 4./5. Jh. in Antiochia (Syrien) und Alexandria (Ägypten). Als theolog. Disziplinen lassen sich unterscheiden: 1) historische T.: Bibelwiss. (Exegese des A. T. und N. T.), Patristik, Kirchengeschichte, T.-Geschichte, kanonistische Rechtsgeschichte, Religionsgeschichte usw.; 2) systematische T.: Dogmatik (Systematik), theolog. Ethik (Moraltheologie), Fundamental-T.; 3) praktische T.: Pastoral-T. (prakt. T.), Kirchenrecht, Liturgiewiss. (Liturgik), Religionspädagogik (Katechetik).
▣ Literatur:
K. Galling Die Religion in Geschichte u. Gegenwart, hg. v. , 7 Bde. Neuausg. Tübingen 1986.
⃟ Evang. Kirchenlexikon. Internat. theolog. Enzyklopädie, 4 Bde. u. 1 Register-Bd. Göttingen 31986-97.
⃟ Neues Hb. theolog. Grundbegriffe, hg. v. P. Eicher, 5 Bde. Neuausg. München 1991.
⃟ Lexikon für T. u. Kirche, hg. v. W. Kasper u. a., auf 10 Bde. u. 1 Register-Bd. ber. Freiburg im Breisgau u. a. 31993 ff.
⃟ McGrath, A. E.: Der Weg der christl. T. Eine Einf. A. d. Engl. München 1997.
⃟ Evang. Lexikon für T. u. Gemeinde, hg. v. H. Burkhardt u. U. Swarat, 3 Bde. Wuppertal u. a. 21998.