Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Thema
Thema[grch. »das Gesetzte«, »Satz«] das,
1) allg.: zu behandelnder Gegenstand, Sachverhalt; Haupt-, Leitgedanke; Gesprächsstoff.
2) Geschichte: urspr. Bez. für die byzantin. Heeresabteilungen, später auf die von Kaiser Herakleios (610-641) zunächst in Kleinasien eingerichteten großen Militär- und VerwBez. übertragen, in denen die Truppen angesiedelt wurden.
3) Musik: ein prägnanter musikal. Gedanke, der als tragender Formteil eines Stücks wesentlich auf Wiederkehr, Bearbeitung und Verarbeitung hin angelegt ist. Die Gestalt und die Funktion eines T. hängen von Gattung, Form, Kompositionsstil und Werkintention ab. Das T. hat v. a. drei unterschiedl. Ausprägungen erfahren: 1) das T., das von den Einzelstimmen einer Komposition nacheinander vorgetragen wird, z. B. in der Fuge; 2) als Refrain im Rondo sowie als Ausgangssatz für Variationen; 3) das T. der Sonatensatzform, wobei i. d. R. einem markanten, bewegten Haupt-T. ein kantables Seiten-T. gegenübertritt. Das T. selbst besteht meist aus mehreren Gliedern (Motiv), die bei den Wiener Klassikern an eine harmonisch-metr. Ordnung (Metrum, Periode) gebunden sind. - Unter themat. Arbeit versteht man die Zerlegung des T. in selbstständige, für sich weiterverarbeitete Glieder.
4) Sprachwiss: semant. Einheit, die den Ausgangspunkt der Äußerung darstellt. Der kommunikative Sinn einer Äußerung konstituiert sich in der Beziehung auf das Rhema.
Thema[grch. »das Gesetzte«, »Satz«] das,
1) allg.: zu behandelnder Gegenstand, Sachverhalt; Haupt-, Leitgedanke; Gesprächsstoff.
2) Geschichte: urspr. Bez. für die byzantin. Heeresabteilungen, später auf die von Kaiser Herakleios (610-641) zunächst in Kleinasien eingerichteten großen Militär- und VerwBez. übertragen, in denen die Truppen angesiedelt wurden.
3) Musik: ein prägnanter musikal. Gedanke, der als tragender Formteil eines Stücks wesentlich auf Wiederkehr, Bearbeitung und Verarbeitung hin angelegt ist. Die Gestalt und die Funktion eines T. hängen von Gattung, Form, Kompositionsstil und Werkintention ab. Das T. hat v. a. drei unterschiedl. Ausprägungen erfahren: 1) das T., das von den Einzelstimmen einer Komposition nacheinander vorgetragen wird, z. B. in der Fuge; 2) als Refrain im Rondo sowie als Ausgangssatz für Variationen; 3) das T. der Sonatensatzform, wobei i. d. R. einem markanten, bewegten Haupt-T. ein kantables Seiten-T. gegenübertritt. Das T. selbst besteht meist aus mehreren Gliedern (Motiv), die bei den Wiener Klassikern an eine harmonisch-metr. Ordnung (Metrum, Periode) gebunden sind. - Unter themat. Arbeit versteht man die Zerlegung des T. in selbstständige, für sich weiterverarbeitete Glieder.
4) Sprachwiss: semant. Einheit, die den Ausgangspunkt der Äußerung darstellt. Der kommunikative Sinn einer Äußerung konstituiert sich in der Beziehung auf das Rhema.