Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Teufel
I Teufel[von grch. diábolos »Verleumder«], Religionsgeschichte: Verkörperung des Bösen; böser Geist (Dämonen); in dualist. Religionen die Personifikation der gegenüber dem guten Gott oder positiven Prinzip eigenständigen widergöttl. (negativen) Macht (z. B. im Parsismus Ahriman); in der jüdisch-christl. Tradition ein gefallener Engel, der als »Versucher« und »Verderber« des Menschen auftritt, jedoch gegenüber Gott keine eigenständige Macht hat; im A. T. Satan, im N. T. auch Beelzebub; dort als »Vater der Lüge« (Joh. 8, 44) und »Fürst dieser Welt« (Joh. 12, 31) beschrieben. Die mittelalterl. Frömmigkeit sah im T. (Luzifer) den Herrn der Hölle; in der Vorstellungswelt des MA. erschien er in äußerst vielfältiger Gestalt, meist mit Hörnern, Vogelkrallen, Bocksbeinen, Flügeln, Hufen und Schwanz; weit verbreitet war die Vorstellung des T.-Pakts (Hexe, Faust), bei dem der Mensch die von ihm gewünschten zeitl. Güter gewinnt, aber seine ewige Seligkeit verliert; für Luther war er der überall in den Strukturen der Kirche und Welt präsente Antichrist. In der Gegenwart finden sich T.-Vorstellungen im Okkultismus und Satanismus.
Literatur:
DiNola, A. M.u. a.:Der T. Wesen, Wirkung, Geschichte. A. d. Italien. München 21994.
II Teufel,
Erwin, Politiker (CDU), * Rottweil 4. 9. 1939; in Bad.-Württ. seit 1972 MdL, 1978-91 dort Vors. der CDU-Landtagsfraktion, wurde im Januar 1991 MinPräs.; seit Okt. 1991 Landes- und seit Okt. 1992 auch stellv. Bundesvors. der CDU.
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