Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Tertiär
Tertiär[frz., aus lat.] das, die ältere Periode der Erdneuzeit (Känozoikum; Übersicht geologische Systeme. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch), gegliedert in Alt-T. (Paläogen) mit Paläozän, Eozän, Oligozän und Jung-T. (Neogen) mit Miozän und Pliozän. Das in Mitteleuropa anfangs trop. Klima wurde im Laufe des T. kühler. Biologisch bed. ist die Entwicklung der angiospermen Blütenpflanzen und der Säugetiere auf dem Festland sowie von Muscheln und Schnecken im Meer. - Tektonisch ragt der Abschluss der alpid. Gebirgsbildung in den euras. Faltengebirgen heraus, denen wassergefüllte Senken vor- und zwischengelagert sind. In Mitteleuropa entstand ein System großer Gräben (Oberrheingraben). Auf dem Festland bildeten sich vorübergehend Flachmeere (Londoner, Pariser, Mainzer Becken) und Sumpfmoorwälder, die bes. in Dtl. zur Bildung mächtiger Braunkohlenflöze führten (Braunkohlenformation). Mit den Krustenbewegungen hängt auch eine starke magmat. Aktivität zus. Am Ende des T. hatten Land und Meer etwa heutige Umrisse. - Lagerstätten: Braunkohle, Kohlenwasserstoffe (Erdöl und -gas), Stein- und Kalisalze, Bernstein, Erze im Umkreis der Magmatite.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Tertiär