Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Termiten
Termiten[frz.], in den Tropen und Subtropen verbreitete Ordnung Staaten bildender Insekten, nächstverwandt mit den Schaben und Fangheuschrecken (nicht dagegen mit den Ameisen, trotzdem umgangssprachlich als Weiße Ameisen bezeichnet); Körper 0,2-10 cm lang (Eier legende Weibchen); Geschlechtstiere mit Facettenaugen und zeitweise geflügelt; Arbeiter und Soldaten ungeflügelt, fast stets augenlos; Mundwerkzeuge beißend-kauend (mit Ausnahme der Soldaten). - Bei T. gibt es ausgeprägte Kasten: 1) Primäre Geschlechtstiere (geflügelte Männchen und Weibchen): Diese erscheinen einmal im Jahr. Nach dem Hochzeitsflug gründen je ein Männchen und ein Weibchen eine neue Kolonie, sie bleiben als König und Königin zusammen und erzeugen alle anderen Koloniemitglieder. 2) Ersatzgeschlechtstiere (mit kurzen Flügelanlagen oder völlig ungeflügelt): Diese können bei Verlust der primären Geschlechtstiere aus Arbeiterlarven nachgezogen werden. 3) Arbeiter (fortpflanzungsunfähige, stets ungeflügelte Männchen und Weibchen): Sie machen normalerweise die Masse des Volks aus und übernehmen gewöhnlich (zus. mit den Larven) alle Arbeiten, v. a. die Ernährung der übrigen Kasten. 4) Soldaten (fortpflanzungsunfähige Männchen und Weibchen) mit meist sehr kräftigen Mandibeln oder einem nasenartigen, ein Sekret ausscheidenden Stirnzapfen. Die T. legen ihre Nester meist unterirdisch oder in Holz an; mit zunehmendem Alter ragen die bei manchen Arten steinharten Bauten über den Erdboden hinaus, z. T. bis 7 m hoch. Das Baumaterial besteht aus zerkautem Holz, mit Speichel vermischtem Sand bzw. Erde oder Kotteilchen. - In trop. Gebieten wegen der Zerstörung von Holz (Möbel, ganze Gebäude) sehr schädlich und gefürchtet. Wenige Arten sind nach Europa vorgedrungen.
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