Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Telegrafie
Telegrafie[grch.] die, älteste Form der elektr. Nachrichtenübertragung auf Leitungen, später auch über Funk. Die T.-Zeichen haben nur zwei Zustände (z. B. Strom, kein Strom), die Übertragung erfolgt demnach in einem Binärcode mithilfe von Telegrafenalphabeten. In der drahtlosen T. werden die Signale durch Modulation oder Tastung eines Senders erzeugt und im Empfänger durch Demodulation hörbar gemacht. Die Weiterentwicklung der T. führte zum Fernschreiber. Die drahtlose T. entwickelte sich zum Funkfernschreiben. Für Funkverbindungen wurde auch der Hell-Schreiber verwendet. Zur Mehrfachausnutzung der Übertragungswege im Fernmeldenetz setzt man Multiplexverfahren ein.
Geschichte: Die systemat. Entwicklung begann 1791/92 mit dem opt. Flügeltelegrafen von Claude Chappe (* 1763, ✝ 1805), bei dem an einem Mast bewegl. Flügel befestigt waren. Die Ablenkung einer Magnetnadel bildet die Grundlage elektromagnet. Telegrafen (C. F. Gauß, W. Weber, C. A. von Steinheil u. a.; 1833/36). S. Morse schaffte 1837 den Durchbruch. Die drahtlose T. begann etwa 1900 (K. F. Braun, G. Marconi u. a.). Der Bildtelegraf wurde 1901 von A. Korn entwickelt.
Literatur:
K. Beyrer So weit das Auge reicht. Die Geschichte der opt. T., hg. v. u. a. A. d. Engl. Karlsruhe 1995.
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