Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Teer
Teer,bräunl. bis schwarzes, zähflüssiges Gemisch organ. Verbindungen, das durch zersetzende therm. Behandlung (Pyrolyse) organ. Naturstoffe gewonnen wird. Je nach Ursprung unterscheidet man zw. Steinkohlen-, Braunkohlen-, Schiefer-, Holz-T. u. a. Durch Schwelung von Steinkohle erhält man Tieftemperatur-T. (Schwel-T.). Besondere Bedeutung hat Hochtemperatur-T. (Kokerei-T.), der bei der Verkokung von Steinkohle als schwarze, viskose Flüssigkeit anfällt. Seine Hauptbestandteile sind Naphthalin, drei- und vierkernige Aromaten und heterozykl. Verbindungen. Bei der T.-Destillation wird der Roh-T. in wasserhaltiges Leichtöl (Siedebereich bis 180 ºC), Carbolöl (180-210 ºC), Naphthalinöl (210-220 ºC), Waschöl (230 bis 300 ºC), Anthracenöl (300-450 ºC) und Pech aufgetrennt. Die T.-Öle dienen zur Gewinnung von Aromaten (z. B. Naphthalin, Anthracen, Phenanthren), als Imprägnieröle für den Holzschutz und zur Herstellung von Ruß. - Langfristige Einwirkung von T. auf die Haut kann zur Krebsbildung neigende Veränderungen hervorrufen. Therapeut. Verwendung in Teerpräparaten.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Teer