Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Taufe
Taufe,der allen christl. Kirchen und Gemeinschaften gemeinsame Ritus der Aufnahme in die christl. Gemeinde (Kirche); theologisch als Sakrament verstanden, durch das der Täufling in die besondere, unauflösbare Gemeinschaft mit Gott hineingenommen wird; im Rahmen der Taufliturgie unter Namensnennung, Fürbitte, Gebet, Glaubensbekenntnis und trinitar. Taufformel in der frühen Kirche und heute in den Ostkirchen durch dreimaliges Untertauchen des Körpers (Submersions-T.) oder dreimaliges Übergießen des im Taufbecken stehenden Täuflings (Immersions-T.) vollzogen; in den abendländ. Kirchen (mit Ausnahme der Baptisten) durch dreimaliges Begießen des Kopfes (Infusions-T.). Die T. hat ihren Ursprung in der von Jesus als Zeichen der Umkehr angesichts des (nahen) Gerichts Gottes bejahten jüd. Taufbewegung (Johannes der Täufer), an die die urchristl. Taufpraxis unter Berufung auf die (historisch nicht verifizierbare) Tauftätigkeit Jesu (Joh. 3, 22) und seinen Taufbefehl (Mt. 28, 19) anknüpfte. Die älteste erhaltene Taufliturgie findet sich in der Didache. In der frühen Kirche wurde die T. nach vorangegangenem Taufunterricht (Katechese) als Erwachsenen-T. vollzogen; seit dem 3. Jh. setzte sich zunehmend, heute mit Ausnahme weniger Gemeinschaften (z. B. Baptisten, Mennoniten) ausschließlich die Kinder- oder Säuglings-T. durch. Die T. ist unwiederholbar. Sie wird i. d. R. von den Geistlichen gespendet, kann jedoch in Ausnahmesituationen von jedem Getauften gespendet werden (Nottaufe).
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