Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Tagore
Tagore[engl. tə'gɔ:],
1) Abanindranath (Bengali: Avanindranath Thakur), ind. Maler, Vetter von 2); * Kalkutta 7. 8. 1881, ✝ ebd. 5. 12. 1951; begründete mit seinem Bruder Gaganendranath T. (* 1867, ✝ 1938) die »Bengal. Schule«, in der eine von der europ. Kunst möglichst unbeeinflusste moderne ind. Malerei entwickelt werden sollte.
2) Rabindranath (Bengali: Ravindranath Thakur), ind. Dichter und Philosoph, * Kalkutta 6. 5. 1861, ✝ Shantiniketan (West Bengal) 7. 8. 1941; entstammte einer bengal. Brahmanenfamilie, studierte in England, gründete 1901 eine private Hochschule (seit 1951 Staatl. Univ.) in Shantiniketan, trat für umfassende Reformen der hinduist. Gesellschaft ein; schrieb in bengal. Sprache Werke aller Gattungen, z. T. von ihm selbst ins Englische übersetzt; Gedichte (rd. 40 Bde.), teils sangbare Naturlyrik, teils mystisch-religiös; lyrisch-symbol. Schauspiele (»Das Postamt«, 1914), zahlr. Erzählungen und Romane sowie philosophisch-pädagog. Schriften; leistete einen bed. Beitrag zur Entwicklung der bengal. Literatursprache, auch die ind. Musik verdankt ihm wesentl. Anregungen. T. erhielt 1913 den Nobelpreis für Literatur.
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