Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Tagebuch
Tagebuch,1) unmittelbarste Form autobiograph. Aufzeichnung, meist täglich verfasste und chronologisch aneinander gereihte Skizzen, in denen der Autor Erfahrungen mit sich und seiner Umwelt aus subjektiver Sicht festhält. Als relativ autonome literar. Texte können T. betrachtet werden, die schon im Hinblick auf eine spätere Veröffentlichung konzipiert (und damit oft stilisiert) sind. Insbesondere das literar. T. gibt Aufschlüsse über künstler. Schaffensprozesse. - Tagebuchähnl. Formen sind seit der Antike bekannt. Das seit dem späten 17. Jh. bes. in bürgerl. Schichten zunehmend beliebte T. (Diarium) wurde seit Mitte des 18. Jh. wichtiger Bestandteil des literar. und kulturellen Lebens. Neben den »authent.« T. treten in versch. Variationen auch »fingierte« T. als Strukturelemente erzählender Texte oder auch als bestimmendes Kompositionselement (T.-Roman) auf.
Literatur:
Hocke, G. R.: Das europ. T. Wiesbaden 21978.
Das T. u. der moderne Autor, hg. v. G. Anders u. a. Frankfurt am Main u. a. 1982.
2) Buchführung: fortlaufende, nicht nach Konten gegliederte Aufzeichnung von Geschäftsvorfällen.
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