Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
syrische Literatur
syrische Literatur,die Literatur des christl. Orients in syr. Sprache bis zur arab. Eroberung, geprägt von der bibl. Überlieferung und der synkretist. oriental. Kultur (u. a. der Gnosis). Sie brachte zahlr. Übersetzungen v. a. aus dem Griechischen und Lateinischen hervor (neben theolog. auch naturwiss., jurist. und philosoph. Schriften), original entstanden theolog. Werke, religiöse Hymnen, Märtyrerakten, Dokumente und Urkunden, auch häret. Schriften. Mit dem Bruch zw. Nestorianern und Monophysiten wuchs die Zahl der theolog. Werke, für die auch die gebundene Rede verwendet wurde. Der Sieg des Islam im Orient beendete das originale Schrifttum in syr. Sprache. Bed. Vertreter: Bardesanes (* 154, ✝ 222, Hymnen), Afrahat (4. Jh., theolog. Traktate), Tatian (die Evangelienharmonie »Diatessaron«), Ephräm der Syrer (4. Jh., Bibelkommentare, Reden, Hymnen).
Literatur:
Macuch, R.: Geschichte der spät- u. neusyr. Literatur. Berlin 1976.
Literary genres in Syriac literature, hg. v. H. J. W. Drijvers u. a. Rom 1987.
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