Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
soziale Marktwirtschaft
soziale Marktwirtschaft,von den Vertretern des Neoliberalismus (A. Müller-Armack, L. Erhard) entwickeltes Modell einer Marktwirtschaft, in welchem dem Staat die Aufgabe zukommt, die sozial unerwünschten Auswirkungen der Marktwirtschaft zu korrigieren. Insbesondere soll er die Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Wettbewerb schaffen, die Einkommens- und Vermögensverteilung im Interesse der nicht am Wirtschaftsprozess beteiligten Gruppen korrigieren, die Beschäftigten und finanziell Schwachen durch ein soziales Netz (z. B. durch Arbeitslosenversicherung, Kinder- und Erziehungsgeld, Wohngeld, Sozialhilfe) absichern, Aufgaben übernehmen, die über den Markt nicht oder nur zu sehr eingeschränkten Bedingungen angeboten würden (z. B. Struktur- sowie Bildungspolitik) sowie Konjunkturschwankungen durch seine Konjunkturpolitik dämpfen.
Literatur:
Zinn, K. G.: S. M. Idee, Entwicklung u. Politik der bundesdeutschen Wirtschaftsordnung. Mannheim u. a. 1992.
Thieme, H. J.: S. M. Ordnungskonzeption u. wirtschaftspolit. Gestaltung. München 21994.
Ludwig Erhard 1897-1997, s. M. als histor. Weichenstellung, bearb. v. H. F. Wünsche. Düsseldorf 1996.
50 Jahre S. M., hg. von D. Cassel. Stuttgart 1998.
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