Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
slowenische Literatur.
slowenische Literatur.Die »Freisinger Denkmäler« (10./11. Jh.), eine Übersetzung von zwei Beichtformeln und einer Beichthomilie, sind die ältesten slowen. Schriftdenkmäler und gehören zu den frühesten Zeugnissen slaw. Schrifttums überhaupt. Während vieler Jh. bestand eine reiche Volksdichtung (lyr. und ep. Lieder). Im 16. Jh. legte der Vorkämpfer der Reformation P. Trubar mit seinem Katechismus (1550/51) und Abecedarium (um 1557) die Grundlage für eine s. L. Seit Mitte des 18. Jh. führte die Aufklärung die s. L. aus dem rein kirchl. Bereich hinaus (erster slowen. Dichter V. Vodnik). Erste große künstler. Leistungen gelangen der slowen. Romantik (Gedichte von F. Prešeren). Sie wurde in der 2. Hälfte des 19. Jh. durch Realismus und Naturalismus abgelöst. Einen neuen Aufschwung erlebte die s. L. mit Dichtern wie D. Kette, O. Župančič und dem Prosaisten I. Cankar, die psycholog. und formale Verfeinerung mit Anregungen aus der Volksdichtung verbinden. Zw. den Weltkriegen gab es expressionist. und sozial gefärbte realist. Dichtung (Erzähler P. Voranc, Lyriker M. Kranjec). Mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Entstehen des jugoslaw. Staates trat eine neue Generation in den Vordergrund, die sich um formale Neuerungen bemüht (M. Bor, C. Zlobec, B. Kreft, R. Šeligo u. a.). Die anfängl. Kriegs- und Partisanenthematik wurde allmählich durch aktuelle Probleme abgelöst (M. Krleža, M. Hanžek, I. Volarič, J. Detela, I. Zagorčuik).
Literatur:
Slodnjak, A.: Geschichte der s. L. Berlin 1958.
Pogačnik, J.: Von der Demokratie zur Narration. Zur Entstehungsgeschichte der sloven. Lit. München 1977.
Leben, A.: Ästhetizismus u. Engagement. Die Kurzprosa der tschechischen u. slowenischen Moderne. Wien 1997.
Profile der neueren s. L. hg. v. J. Strutz. Klagenfurt 21998.
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