Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
slowenische Kunst.
slowenische Kunst.Der roman. Stil wurde in Slowenien durch die Benediktiner verbreitet. Die Sakral- und Profanbauten folgten mitteleurop. Vorbildern wie die Zisterzienserkirche in Stična bei Ljubljana (1156 geweiht) und St. Georg in Ptuj (1125 ff.). Die Gotik setzte sich erst gegen Ende des 13. Jh. durch. Höhepunkte der got. Architektur sind das Langhaus von St. Crantianus in Kranj (um 1450), St. Primož in Kamnik (1459 ff.), St. Jakob in Škofja Loka bei Kranj (1471 ff.) und der Chor der Marienkirche in Crngrob bei Škofja Loka (1521-30). Die venezian. Architektur war u. a. richtungweisend beim Bau von Dom (begonnen in der 2. Hälfte des 15. Jh.) und Prätorenpalast (1386-1452) in Koper, die neben got. Stilelementen auch solche der Renaissance aufweisen. Zu den Meisterwerken got. Bildhauerkunst gehören der vom Einfluss der Parlerwerkstatt geprägte »Altar von Celje« (um 1400) und die Schutzmantelmadonna (um 1410) des Hauptaltars der Marienkirche in Ptujska Gora. Die Wandmalerei gewann an Bedeutung mit Malern wie J. Aquila aus Radkersburg und J. Ljubljanski. Hervorragende Beispiele der Barockarchitektur v. a. in Ljubljana: Dom (1700-01), Dreifaltigkeitskirche (1716-27), Seminar (Bibliothek, 1708-14), Rathaus (1717-18). In der Malerei waren V. J. Metzinger, F. Jelovšek, F. Bergant und A. Cebej führend, in der Bildhauerkunst F. Robba und L. Mislej. Im 19. Jh. orientierten sich in der Architektur die Vertreter von Klassizismus und Historismus an Wiener Vorbildern. Das Gleiche gilt zunächst auch für die Malerei, die dann jedoch auch Anregungen des frz. Realismus und Impressionismus aufnahm. A. Ažbè hatte mit seiner Privatschule in München großen Einfluss auf die slowen. Impressionisten (I. Grohar, R. Jakopič, M. Jama). In der Architektur deutete sich im Zusammenhang mit der Wiener Sezession durch J. Plečnik und seine Mitarbeiter eine neue Entwicklung an. Für die internat. Strömungen aufgeschlossene moderne Architektur wurden u. a. V. Subić, E. Ravnikar, M. Mušić, J. Kobe bedeutend. Die moderne bildende Kunst knüpft an nat. Traditionen an, zeigt sich aber auch für westeurop. Kunstrichtungen offen. Nachhaltigen Einfluss auf das graf. Schaffen hat die Grafikbiennale von Ljubljana. Aufgrund des engen Kontaktes zur österr. Kunstszene entfaltet die s. K. eine ungewöhnl. Breite. Wichtige Impulse gingen von der Ende der 60er-Jahre gegründeten Künstlergruppe OHO aus, deren Programm die experimentelle Erweiterung des avantgardist. Kunstbegriffs war.
▣ Literatur:
Anderlič, J.u. Zadnikar, M.: Kunst in Slowenien. A. d. Slowen. Wien 1985.
⃟ Sumi, N.: Slowenien. Kunstführer. A. d. Slowen. Ljubljana 1992.
⃟ Gotik in Slowenien. Ljubljana 1995.
slowenische Kunst.Der roman. Stil wurde in Slowenien durch die Benediktiner verbreitet. Die Sakral- und Profanbauten folgten mitteleurop. Vorbildern wie die Zisterzienserkirche in Stična bei Ljubljana (1156 geweiht) und St. Georg in Ptuj (1125 ff.). Die Gotik setzte sich erst gegen Ende des 13. Jh. durch. Höhepunkte der got. Architektur sind das Langhaus von St. Crantianus in Kranj (um 1450), St. Primož in Kamnik (1459 ff.), St. Jakob in Škofja Loka bei Kranj (1471 ff.) und der Chor der Marienkirche in Crngrob bei Škofja Loka (1521-30). Die venezian. Architektur war u. a. richtungweisend beim Bau von Dom (begonnen in der 2. Hälfte des 15. Jh.) und Prätorenpalast (1386-1452) in Koper, die neben got. Stilelementen auch solche der Renaissance aufweisen. Zu den Meisterwerken got. Bildhauerkunst gehören der vom Einfluss der Parlerwerkstatt geprägte »Altar von Celje« (um 1400) und die Schutzmantelmadonna (um 1410) des Hauptaltars der Marienkirche in Ptujska Gora. Die Wandmalerei gewann an Bedeutung mit Malern wie J. Aquila aus Radkersburg und J. Ljubljanski. Hervorragende Beispiele der Barockarchitektur v. a. in Ljubljana: Dom (1700-01), Dreifaltigkeitskirche (1716-27), Seminar (Bibliothek, 1708-14), Rathaus (1717-18). In der Malerei waren V. J. Metzinger, F. Jelovšek, F. Bergant und A. Cebej führend, in der Bildhauerkunst F. Robba und L. Mislej. Im 19. Jh. orientierten sich in der Architektur die Vertreter von Klassizismus und Historismus an Wiener Vorbildern. Das Gleiche gilt zunächst auch für die Malerei, die dann jedoch auch Anregungen des frz. Realismus und Impressionismus aufnahm. A. Ažbè hatte mit seiner Privatschule in München großen Einfluss auf die slowen. Impressionisten (I. Grohar, R. Jakopič, M. Jama). In der Architektur deutete sich im Zusammenhang mit der Wiener Sezession durch J. Plečnik und seine Mitarbeiter eine neue Entwicklung an. Für die internat. Strömungen aufgeschlossene moderne Architektur wurden u. a. V. Subić, E. Ravnikar, M. Mušić, J. Kobe bedeutend. Die moderne bildende Kunst knüpft an nat. Traditionen an, zeigt sich aber auch für westeurop. Kunstrichtungen offen. Nachhaltigen Einfluss auf das graf. Schaffen hat die Grafikbiennale von Ljubljana. Aufgrund des engen Kontaktes zur österr. Kunstszene entfaltet die s. K. eine ungewöhnl. Breite. Wichtige Impulse gingen von der Ende der 60er-Jahre gegründeten Künstlergruppe OHO aus, deren Programm die experimentelle Erweiterung des avantgardist. Kunstbegriffs war.
▣ Literatur:
Anderlič, J.u. Zadnikar, M.: Kunst in Slowenien. A. d. Slowen. Wien 1985.
⃟ Sumi, N.: Slowenien. Kunstführer. A. d. Slowen. Ljubljana 1992.
⃟ Gotik in Slowenien. Ljubljana 1995.