Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
sinfonische Dichtung
sinfonische Dichtung,um 1850 entstandene Gattung der orchestralen Programmmusik, die begrifflich fassbare Inhalte in Musik übersetzt. Die s. D. besteht meist aus einem Satz oder aus einer lockeren Folge von Einzelsätzen. Als Programm dienen Themen der Literatur, der bildenden Kunst, der Geschichte, Landschaftseindrücke u. a. Der Begriff s. D. wurde von F. Liszt geprägt, der die Bez. 1854 für seine Ouvertüre »Tasso« (1849) verwendete und in der neuen Gattung eine Erneuerung der Musik durch deren enge Verknüpfung mit der Dichtung anstrebte. Der nach Liszt bedeutendste Vertreter der Gattung war R. Strauss. Die s. D. wurde bis ins 20. Jh. von bed. Komponisten gepflegt, u. a. von B. Smetana, H. Wolf, J. Sibelius, A. Dvořák, A. Glasunow, A. Schönberg, C. Debussy, O. Respighi, A. Roussel und A. Honegger.
Literatur:
Kloiber, R.: Handbuch der symphon. Dichtung. Wiesbaden 31990.
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