Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
serielle Musik
seriẹlle Musik,eine um 1950 entwickelte Kompositionstechnik innerhalb der Neuen Musik, bei der möglichst alle Strukturelemente (Parameter) eines Werkes durch die vorweg festgelegte Ordnung von Zahlen- oder Proportionsreihen bestimmt sein sollen. Eine äußerst extreme Form der s. M. ist die punktuelle Musik, bei der sich der Tonsatz aus den einmal gewählten Reihen gewissermaßen automatisch ergibt. In der freier konzipierten sog. statist. s. M. sind nur die Parameter von z. T. umfangreichen Gruppen (Gruppendauer, Tonumfang, Tonmenge, Dichte) festgelegt, sodass die Parameter der Einzeltöne beliebig gestaltbar werden. Angeregt wurde die s. M. durch das Klavierstück »Mode de valeurs et d'intensités« (1949) von O. Messiaen, das jeder Tonhöhe eine bestimmte Dauer, Stärke und Anschlagsart zuordnet. Historisch ist die s. M. eine konsequente Fortsetzung der Zwölftontechnik, damit auch ein Endpunkt der fortschreitenden Durchorganisation des musikal. Materials; zugleich aber ein Umschlagpunkt, da total determinierte Musik wie total undeterminierte klingt. Zufallsprinzipien (Aleatorik) lösten bald die Vorherrschaft s. M. ab.
▣ Literatur:
Eimert, H.: Grundlagen der musikal. Reihentechnik. Wien 1964.
⃟ Die Musik der fünfziger Jahre, hg. v. C. Dahlhaus. Mainz u. a. 1985.
seriẹlle Musik,eine um 1950 entwickelte Kompositionstechnik innerhalb der Neuen Musik, bei der möglichst alle Strukturelemente (Parameter) eines Werkes durch die vorweg festgelegte Ordnung von Zahlen- oder Proportionsreihen bestimmt sein sollen. Eine äußerst extreme Form der s. M. ist die punktuelle Musik, bei der sich der Tonsatz aus den einmal gewählten Reihen gewissermaßen automatisch ergibt. In der freier konzipierten sog. statist. s. M. sind nur die Parameter von z. T. umfangreichen Gruppen (Gruppendauer, Tonumfang, Tonmenge, Dichte) festgelegt, sodass die Parameter der Einzeltöne beliebig gestaltbar werden. Angeregt wurde die s. M. durch das Klavierstück »Mode de valeurs et d'intensités« (1949) von O. Messiaen, das jeder Tonhöhe eine bestimmte Dauer, Stärke und Anschlagsart zuordnet. Historisch ist die s. M. eine konsequente Fortsetzung der Zwölftontechnik, damit auch ein Endpunkt der fortschreitenden Durchorganisation des musikal. Materials; zugleich aber ein Umschlagpunkt, da total determinierte Musik wie total undeterminierte klingt. Zufallsprinzipien (Aleatorik) lösten bald die Vorherrschaft s. M. ab.
▣ Literatur:
Eimert, H.: Grundlagen der musikal. Reihentechnik. Wien 1964.
⃟ Die Musik der fünfziger Jahre, hg. v. C. Dahlhaus. Mainz u. a. 1985.