Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
schweizerische Musik.
schweizerische Musik.Die musikal. Entwicklung auf dem Gebiet der Schweiz ist vielfältig von benachbarten Kulturen beeinflusst. Die Volksmusik hat in den einzelnen Regionen sehr versch. Ausprägung gefunden. Im MA. waren für gregorian. Gesang, Tropus und Sequenz die Benediktinerklöster St. Gallen, Einsiedeln und Engelberg von Bedeutung. Gleichzeitig entwickelte sich im Minnesang (überliefert u. a. durch die Aufzeichnung der »Maness. Handschrift« in Zürich) sowie in der volkstüml. Bläsermusik auch eine weltl. Musikpflege. Die Reformation drängte die Musikpraxis in Kirche und Öffentlichkeit stark zurück, sodass bedeutende Musiker (u. a. L. Senfl) in ausländ. Dienste traten. Der hervorragende Musiktheoretiker dieser Zeit war H. L. Glareanus. Erwähnung verdienen auch H. Kotter und H. Buchner, die Schüler von P. Hochhaim. Seit 1600 entstanden patriz. Musikgesellschaften (z. B. Zürich, Winterthur). Um 1700 trat H. Albicastro mit Instrumentalwerken hervor; später F. J. L. Meyer von Schauensee mit ersten schweizer. Opern. Im Gefolge J. H. Pestalozzis begründete Anfang des 19. Jh. H. G. Nägeli eine weit ausstrahlende Chor- und Volkserziehungsbewegung. In der 2. Hälfte des 19. Jh. traten in Zürich F. Hegar, in Basel H. Huber und H. Suter hervor. Den Übergang von der Spätromantik zur Moderne kennzeichnen Namen wie F. Brun, O. Schoeck, A. Honegger, W. Burkhard, R. Oboussier, C. Beck, A. Brunner, H. Sutermeister und P. Burkhard. Eine eigene Stellung nimmt der Genfer F. Martin ein. Weitere bed. Komponisten des 20. Jh. sind u. a. R. Liebermann, A. Schibler, J. Wildberger, K. Huber, R. Kelterborn, J. Wyttenbach, H. U. Lehmann, M. Derungs, H. Holliger und B. Furrer.
Literatur:
Adank, T.u. Steinbeck, H.: Schweizer Musikhandbuch. Zürich 1979.
Seidl, M. u. Steinbeck, H.: Schweizer Komponisten unserer Zeit. Neuausg. Winterthur 1983.
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