Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
schwedische Musik.
schwedische Musik.Von der Volksmusik des MA. sind keine direkten Quellen erhalten. Der seit dem 11. Jh. gepflegte gregorian. Gesang blieb an das von außen übernommene Repertoire gebunden. Das reformator. Kirchenlied stand zunächst unter starkem dt. Einfluss. Ausländ. Einflüsse prägten auch die höf. Musik (Hofkapelle seit 1526, Hofkantorei seit Ende des 16. Jh.). Die erste bekannte mehrstimmige Komposition mit schwed. Text (»Fadher wȧr«, 1654) schrieb der Italiener V. Albrici, die »Odae sveticae« (1674) in monod. Stil G. Düben. Die Reg.zeit Gustavs III. brachte eine besondere Blüte, u. a. 1771 die Gründung der Musikakademie, 1773 die der Hofoper, an der ausländ. Komponisten wie J. G. Naumann, G. J. Vogler und J. M. Kraus dominierten. Der erste bed. schwed. Komponist von internat. Rang war J. H. Roman. Einen ganz eigenen Stil vertrat F. Berwald. Nach 1850 entwickelte sich eine nat. Tonschule, v. a. vertreten durch A. F. Lindblad, I. C. Hallström, L. Norman, J. A. Söderman, E. Sjögren, A. Hallén, die von der zeitgenöss. dt. Musik, bes. von R. Schumann und R. Wagner, beeinflusst waren. Um die Wende zum 20. Jh. wirkten W. Peterson-Berger, W. Stenhammar, H. Alfvén. Ebenfalls nat. Züge trägt die Musik der Spätromantiker N. Berg, T. Rangström und K. Atterberg. An der internat. Moderne, bes. am Neoklassizismus, orientierten sich seit den 1920er-Jahren u. a. G. Nystroem, H. Rosenberg. Zeitgenöss. Musik vertreten v. a. S.-E. Bäck, I. Lidholm und bes. K.-B. Blomdahl. Die Avantgarde repräsentieren mit seriellen und elektron. Werken u. a. B. Hambraeus, B. Nilsson, K. Wiggen, J. W. Morthenson. Traditionalist. Tendenzen vertreten v. a. G. Bucht, H. Eklund und M. Karkoff. Zu den Komponisten der neuesten Zeit zählen S.-D. Sandström, K. Torstensson und H. Gefors.
▣ Literatur:
Prieberg, F. K.: Musik u. Musikpolitik in Schweden. Herrenberg 1976.
⃟ Musikleben in Schweden, Beiträge v. G. Bergendal u. a. Aus dem Schwed. Stockholm 1989.
schwedische Musik.Von der Volksmusik des MA. sind keine direkten Quellen erhalten. Der seit dem 11. Jh. gepflegte gregorian. Gesang blieb an das von außen übernommene Repertoire gebunden. Das reformator. Kirchenlied stand zunächst unter starkem dt. Einfluss. Ausländ. Einflüsse prägten auch die höf. Musik (Hofkapelle seit 1526, Hofkantorei seit Ende des 16. Jh.). Die erste bekannte mehrstimmige Komposition mit schwed. Text (»Fadher wȧr«, 1654) schrieb der Italiener V. Albrici, die »Odae sveticae« (1674) in monod. Stil G. Düben. Die Reg.zeit Gustavs III. brachte eine besondere Blüte, u. a. 1771 die Gründung der Musikakademie, 1773 die der Hofoper, an der ausländ. Komponisten wie J. G. Naumann, G. J. Vogler und J. M. Kraus dominierten. Der erste bed. schwed. Komponist von internat. Rang war J. H. Roman. Einen ganz eigenen Stil vertrat F. Berwald. Nach 1850 entwickelte sich eine nat. Tonschule, v. a. vertreten durch A. F. Lindblad, I. C. Hallström, L. Norman, J. A. Söderman, E. Sjögren, A. Hallén, die von der zeitgenöss. dt. Musik, bes. von R. Schumann und R. Wagner, beeinflusst waren. Um die Wende zum 20. Jh. wirkten W. Peterson-Berger, W. Stenhammar, H. Alfvén. Ebenfalls nat. Züge trägt die Musik der Spätromantiker N. Berg, T. Rangström und K. Atterberg. An der internat. Moderne, bes. am Neoklassizismus, orientierten sich seit den 1920er-Jahren u. a. G. Nystroem, H. Rosenberg. Zeitgenöss. Musik vertreten v. a. S.-E. Bäck, I. Lidholm und bes. K.-B. Blomdahl. Die Avantgarde repräsentieren mit seriellen und elektron. Werken u. a. B. Hambraeus, B. Nilsson, K. Wiggen, J. W. Morthenson. Traditionalist. Tendenzen vertreten v. a. G. Bucht, H. Eklund und M. Karkoff. Zu den Komponisten der neuesten Zeit zählen S.-D. Sandström, K. Torstensson und H. Gefors.
▣ Literatur:
Prieberg, F. K.: Musik u. Musikpolitik in Schweden. Herrenberg 1976.
⃟ Musikleben in Schweden, Beiträge v. G. Bergendal u. a. Aus dem Schwed. Stockholm 1989.