Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
schottische Literatur
schọttische Literatur,das in schott. Sprache aufgezeichnete Schrifttum, ohne das schottisch-gäl. Schrifttum (Schottisch-Gälisch) der Highlands. - Am Anfang steht eine historische Nationaldichtung, die an die Unabhängigkeitskämpfe Ende des 13. bis 1. Hälfte des 14. Jh. anknüpft: »The Bruce« von J. Barbour (entstanden um 1375). In seiner Nachfolge steht das Versepos »William Wallace« (entstanden 1477) des blinden Minstrels Harry. Neben diese volkstüml. Dichtung trat im 15. und 16. Jh. eine s. L. höf. Prägung: Jakobs I. Königsbuch »The kingis quair« (entstanden 1423/24), R. Henrysons (* um 1430, ✝ um 1506) geistreiche Fortsetzung von G. Chaucers »Troilus und Criseyde«, W. Dunbars allegor. und satir. Dichtung, das Werk des Bischofs Gavin Douglas (* um 1474, ✝ um 1522) und die reformator. Satiren von Sir D. Lyndsay (*um 1490, ✝ um 1555). Damit errang die s. L. für kurze Zeit europ. Bedeutung; im 16. Jh. verebbte sie mit der Zurückdrängung der schott. Schriftsprache durch die engl. Gemeinsprache. Im 18. Jh. blühte sie als Mundartdichtung neu auf. Hauptvertreter der Renaissance der modernen (mundartl.) s. L. im 20. Jh. war H. MacDiarmid.
Literatur:
Watson, R.: The literature of Scotland. London 1984.
The history of Scottish literature, hg. v. C. Craig, 4 Bde. Aberdeen 1987-88.
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