Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Säure
Säure,nach der Theorie von Johannes Nicolaus Brønsted (* 1879, ✝ 1947) und Thomas Martin Lowry (* 1874, ✝ 1936) eine chem. Verbindung, die, in Wasser oder anderen polaren Lösungsmitteln gelöst, in positive Wasserstoffionen (Protonen) und negativ geladene Säurerestionen dissoziiert (Säure-Base-Theorie). Die Lösungen sind Elektrolyte, werden durch Basen und Alkalien neutralisiert und lösen insbesondere unedle Metalle unter Bildung von deren Salzen auf. Je nach Anzahl der Protonen, die von einem S.-Molekül oder -ion abgegeben werden können, spricht man von einwertigen (monoprotonischen, einbasigen), zweiwertigen (diprotonischen, zweibasigen) S. usw. Nach der Zusammensetzung unterscheidet man zw. Wasserstoff-S., die nur aus Wasserstoff und einem weiteren Element bestehen, und S., deren Anion aus mehreren Atomen zusammengesetzt ist, z. B. die Sauerstoff-S., deren Anion aus einem Zentralatom mit mehreren koordinativ gebundenen Sauerstoffatomen besteht. Die Stärke einer S. ist vom Lösungsmittel abhängig. In wässriger Lösung werden die Protonen in einer Gleichgewichtsreaktion auf Wassermoleküle übertragen. Ein Maß für die Konzentration der dabei gebildeten Oxoniumionen (H3O+) ist der pH-Wert. Die wichtigsten anorgan. S. (Mineralsäuren) sind Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure und Phosphorsäure. Die wichtigste organ. S. ist die Essigsäure.
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