Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
São Tomé und Príncipe
São Tomé und Príncipe Fläche: 964 km2
Einwohner: (1995) 133 000
Hauptstadt: São Tomé
Amtssprache: Portugiesisch
Nationalfeiertag: 12. 7.
Währung: 1 Dobra (Db) = 100 Céntimos
Zeitzone: MEZ
[sãu tu'mɛ - 'prĩsipi] (amtlich portugies. República Democrática de São Tomé e Princípe), Inselstaat in Westafrika, umfasst die im Golf von Guinea gelegenen Inseln São Tomé und Príncipe sowie kleine Felsinseln.
Staat und Recht: Nach der Verf. von 1990 ist S. T. u. P. eine Republik. Staatsoberhaupt ist der auf fünf Jahre direkt gewählte Präsident. Er ernennt und entlässt die Reg. unter Vorsitz des MinPräs. Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung (55 Abg., auf vier Jahre gewählt). Wichtigste Parteien: Befreiungsbewegung für S. T. u. P.-Sozialdemokrat. Partei (MLSTP-PSD), Unabhängige Demokrat. Aktion (ADI), Demokrat. Annäherungspartei (PCD-GR).
Landesnatur: Beide Inseln sind vulkan. Ursprungs; die Hauptinsel São Tomé erreicht 2 024 m, Príncipe 948 m ü. M. Das Klima ist tropisch feucht; vorherrschend ist trop. Regenwald, in höheren Lagen trop. Bergwald.
Bevölkerung: Die »Foros« genannte einheim. Bev. setzt sich aus Bantu und Mischlingen zusammen. Allg. Schulpflicht besteht vom 8. bis 12. Lebensjahr; die Analphabetenquote liegt bei 33 %. Die Bev. gehört mehrheitlich dem christl. Glauben an.
Wirtschaft, Verkehr: In der Landwirtschaft ist Plantagenanbau vorherrschend (Kakao, Kaffee, Kokos- und Ölpalmen, bes. für den Export); für Eigenbedarf Anbau von Maniok, Bataten, Jamswurzel. In der Ind. v. a. Verarbeitung landwirtsch. Produkte, ferner Holz- und Textilindustrie. Die Länge des Straßennetzes beträgt 380 km. Haupthafen und internat. Flughafen bei São Tomé, einen weiteren Hafen besitzt Santo António, der Hauptort von Príncipe.
Geschichte: 1470 wurden die damals unbewohnten Inseln durch den Portugiesen P. de Escobar entdeckt und seit 1475 mit portugies. Sträflingen, Juden und Sklaven kolonisiert. 1631-44 waren die Inseln in niederländ. Besitz; sie wurden 1735 portugies. Kolonie, 1951-75 portugies. Überseeprovinz (seit 1973 innere Autonomie) und 1975 unabhängig. Staatspräs. M. Pinto da Costa (1975-91) errichtete, gestützt auf die Befreiungsbewegung von S. T. u. P. (MLSTP) ein Einparteiensystem, gegen das sich 1986 eine offiziell verbotene Opposition, die GR, formierte. Nach Einführung eines Mehrparteiensystems 1990 ging die PCD-GR bei den Wahlen 1991 als Sieger hervor; Präs. wurde der Parteilose M. Trovoada (1996 wiedergewählt). Die Wahlen von Okt. 1994 gewann die frühere Einheitsparei MLSTP-PSD (Namenszusatz seit 1990).
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