Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
System
System[grch. »gegliedertes Ganzes«] das,
1) allg.: ganzheitl. Zusammenhang von Dingen, Vorgängen, Teilen, der entweder in der Natur gegeben (ein Gas, eine Flüssigkeit) oder vom Menschen hergestellt ist (z. B. polit. S.); auch ein auf allg. Grundsätze zurückgeführtes und danach geordnetes Ganzes von Einzelerkenntnissen einer Wiss. oder des menschl. Wissens überhaupt; Prinzip oder Ordnung, nach der etwas aufgebaut wird.
2) Biologie: in der zoolog. und botan. Systematik die übersichtl., hierarchisch nach dem Grad der (natürl.) verwandtschaftl. Zusammengehörigkeit geordnete und dementsprechend in versch. systemat. Kategorien gegliederte Zusammenstellung der verschiedenartigen Tiere bzw. Pflanzen, die deren stammesgeschichtl. Entwicklung widerspiegeln soll. Die systemat. Grundeinheit ist die Art, sie ist als geschlossene Fortpflanzungsgemeinschaft sich miteinander fruchtbar fortpflanzender Individuen definiert. Die nächsthöhere Einheit ist die Gattung, in der mehrere Arten zusammengefasst werden. Mehrere Gattungen bilden eine Familie, mehrere Familien eine Ordnung, mehrere Ordnungen eine Klasse und mehrere Klassen eine Abteilung. Die zoolog. Systematik kennt die Kategorie Abteilung nicht oder gebraucht diesen Begriff im Sinne von Stamm. Nach dem verwendeten Ordnungsprinzip unterscheidet man künstl. S. mit der Anordnung nach Ähnlichkeit und natürl. S. mit der Anordnung nach Verwandtschaft.
3) Geologie: geologische Systeme.
4) Kybernetik, Physik, Technik: fundamentaler Begriff, der die Zusammenfassung mehrerer, im Allg. untereinander in Wechselwirkung stehender Komponenten zu einer als Ganzes aufzufassenden Einheit bezeichnet, z. B. kybernet. S. (Kybernetik), techn. S. (wie Maschinen, techn. Anlagen, Netzwerke oder Schaltungen), physikal. S., sofern physikal. Objekte betrachtet werden (atomares S., Planeten-S., Vielteilchen-S., thermodynam. S. u. a.) oder in der Informatik die Zusammenfassung von Hard- und Software zu einem Rechensystem. Die S.-Komponenten können von gleicher (homogenes S.) oder unterschiedl. Art (heterogenes S.) sein. Je nachdem, ob das S. mit der Umgebung in Wechselwirkung (Energie- und Materieaustausch) steht oder nicht, unterscheidet man offene und abgeschlossene Systeme.
5) Soziologie: (soziales S.) Begriff, der das zwischenmenschl. Handeln innerhalb eines bestimmten Rahmens sozialer Verhaltens- und Orientierungsmuster analytisch erfasst. Kennzeichen sind die wechselseitige Abhängigkeit aller Elemente (Personen, Institutionen), die Struktur und Kontinuität in den Beziehungen dieser Elemente sowie eine deutl. Abgrenzung von der Umwelt. Das umfassendste soziale S. ist die Gesellschaft, Teil-S. z. B. das polit. S. oder das Wirtschaftssystem.
System[grch. »gegliedertes Ganzes«] das,
1) allg.: ganzheitl. Zusammenhang von Dingen, Vorgängen, Teilen, der entweder in der Natur gegeben (ein Gas, eine Flüssigkeit) oder vom Menschen hergestellt ist (z. B. polit. S.); auch ein auf allg. Grundsätze zurückgeführtes und danach geordnetes Ganzes von Einzelerkenntnissen einer Wiss. oder des menschl. Wissens überhaupt; Prinzip oder Ordnung, nach der etwas aufgebaut wird.
2) Biologie: in der zoolog. und botan. Systematik die übersichtl., hierarchisch nach dem Grad der (natürl.) verwandtschaftl. Zusammengehörigkeit geordnete und dementsprechend in versch. systemat. Kategorien gegliederte Zusammenstellung der verschiedenartigen Tiere bzw. Pflanzen, die deren stammesgeschichtl. Entwicklung widerspiegeln soll. Die systemat. Grundeinheit ist die Art, sie ist als geschlossene Fortpflanzungsgemeinschaft sich miteinander fruchtbar fortpflanzender Individuen definiert. Die nächsthöhere Einheit ist die Gattung, in der mehrere Arten zusammengefasst werden. Mehrere Gattungen bilden eine Familie, mehrere Familien eine Ordnung, mehrere Ordnungen eine Klasse und mehrere Klassen eine Abteilung. Die zoolog. Systematik kennt die Kategorie Abteilung nicht oder gebraucht diesen Begriff im Sinne von Stamm. Nach dem verwendeten Ordnungsprinzip unterscheidet man künstl. S. mit der Anordnung nach Ähnlichkeit und natürl. S. mit der Anordnung nach Verwandtschaft.
3) Geologie: geologische Systeme.
4) Kybernetik, Physik, Technik: fundamentaler Begriff, der die Zusammenfassung mehrerer, im Allg. untereinander in Wechselwirkung stehender Komponenten zu einer als Ganzes aufzufassenden Einheit bezeichnet, z. B. kybernet. S. (Kybernetik), techn. S. (wie Maschinen, techn. Anlagen, Netzwerke oder Schaltungen), physikal. S., sofern physikal. Objekte betrachtet werden (atomares S., Planeten-S., Vielteilchen-S., thermodynam. S. u. a.) oder in der Informatik die Zusammenfassung von Hard- und Software zu einem Rechensystem. Die S.-Komponenten können von gleicher (homogenes S.) oder unterschiedl. Art (heterogenes S.) sein. Je nachdem, ob das S. mit der Umgebung in Wechselwirkung (Energie- und Materieaustausch) steht oder nicht, unterscheidet man offene und abgeschlossene Systeme.
5) Soziologie: (soziales S.) Begriff, der das zwischenmenschl. Handeln innerhalb eines bestimmten Rahmens sozialer Verhaltens- und Orientierungsmuster analytisch erfasst. Kennzeichen sind die wechselseitige Abhängigkeit aller Elemente (Personen, Institutionen), die Struktur und Kontinuität in den Beziehungen dieser Elemente sowie eine deutl. Abgrenzung von der Umwelt. Das umfassendste soziale S. ist die Gesellschaft, Teil-S. z. B. das polit. S. oder das Wirtschaftssystem.