Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Syndikalismus
Syndikalịsmus[grch.-lat.] der, die Ende des 19. Jh. entstandene Lehre einer revolutionären, gewerkschaftl. Arbeiterbewegung, die sich zuerst in Frankreich entwickelte, sich bes. in Italien, Spanien und Südamerika verbreitete, aber auch in Großbritannien und den USA eigene Ausprägungen erfuhr. Der S., dem Anarchismus eng verbunden (Anarcho-S.), vertritt das Prinzip, durch die »direkte Aktion« (Boykott, Sabotage, bes. Generalstreik) den Klassenkampf unmittelbar im ökonom. Bereich zu führen, und lehnt polit. Parteien ab. Die Produktionsmittel sollen vergesellschaftet und durch demokrat. Leitungsorgane der Arbeiter (Arbeitersyndikate) gelenkt werden. Überbetriebl. Aufgaben sollen durch die Gewerkschaften gelöst werden. Der S. geht v. a. auf P. J. Proudhon, M. A. Bakunin und G. Sorel zurück.
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