Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Supernova
Supernova,Abk. SN, veränderl. Stern (Veränderliche), der eine plötzl. Helligkeitszunahme von z. T. mehr als 20 Größenklassen erreichen kann. Die Leuchtkraft steigt dabei auf etwa das Milliardenfache an und ist im Helligkeitsmaximum (mindestens) von derselben Größenordnung wie die einer Galaxie. S. werden als sehr späte Stadien der Sternentwicklung angesehen, die sich im Zusammenhang mit dem nach dem Ende der thermonuklearen Entwicklung auftretenden Gravitationskollaps entwickeln. Dabei wird ein erhebl. Teil der Sternmasse mit hoher Geschwindigkeit (um 10 000 km/s) abgestoßen, der in der Folge als sich rasch ausdehnender Emissionsnebel zu beobachten ist, während bei einem Teil der S. der zentrale Teil (S.-Überrest, S.-Remnant, Abk. SNR) als rasch rotierender Neutronenstern übrig bleibt, der sich als Pulsar bemerkbar macht oder zu einem Schwarzen Loch kollabiert. - S. sind relativ seltene Erscheinungen. Wahrscheinlich tritt in einer durchschnittl. Galaxie etwa alle 100 Jahre, in Galaxien vom Typ unseres Milchstraßensystems etwa alle 30 Jahre eine S. auf. Beispiele von S. im Milchstraßensystem sind die S. von 1054, die als Ursprung des Crabnebels identifiziert wurde, sowie die S. von 1572 (»Tychonischer Stern«, im Sternbild Kassiopeia) und 1604 (»Keplers Stern«, im Schlangenträger). Die 1987 in der Großen Magellanschen Wolke entdeckte S. (SN 1987 A) ist die erste nahe gelegene S., die in allen Phasen messtechnisch erfasst wird. Die S. 1993 J war die hellste S. am Nordhimmel seit über 20 Jahren.
S. haben eine große Bedeutung für die Entwicklung von Galaxien, da sie für die Anreicherung der interstellaren Materie mit schweren Elementen verantwortlich sind, die bei den Ausbrüchen freigesetzt werden; außerdem ist ein Großteil der kosm. Strahlung auf sie zurückzuführen.
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